Innovationsmanagement

Ideen schmieden, Neues wagen

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Ideen schmieden, Neues wagen
© Foto: GettyImages/Agung Ramadan/EyeEm

Um keine Megatrends mehr zu verpassen und neue Ideen schnell zu etablieren, setzen immer mehr Krankenhäuser auf ein professionelles Innovationsmanagement. Die Innovationsmanager stellen altbekannte Konzepte auf den Prüfstand und hinterfragen bisherige Strategien immer wieder neu – und krempeln diese im Zweifel komplett um. Sie vernetzen sich nach innen sowie außen und beziehen Mitarbeitende in die Ideenfindung mit ein. 

Ein Innovationsmanager koordiniert nicht nur Ideen, sondern blickt auch über den Tellerrand – gern auch in andere Branchen. Viele Ideen lassen sich auch aus anderen Bereichen adaptieren und zu einer Innovation im eigenen Haus umwandeln. Mithilfe von externen Netzwerken erweitert sich der Horizont. „Wir müssen immer up to date sein und auch andere Branchen im Blick haben“, sagt Philipp Weller, Leiter der Unternehmensentwicklung der Sana Kliniken AG, in der aktuellen f&w-Titelstrecke. Er hinterfragt täglich das Geschäftsmodell des Klinikkonzerns neu, prüft übergeordnete Trends und wägt mögliche Auswirkungen ab. (zum Beitrag)

Silicon-Valley-Spirit

Dreh- und Angelpunkt einer jeden Innovation sind die Mitarbeitenden, die von neuen Lösungen überzeugt sein und an einem Strang ziehen müssen. Das schafft eine gelebte Innovationskultur. Sie ist aber zugleich die größte Herausforderung im Innovationsmanagement. Impulsworkshops können helfen, Innovationsziele zu vermitteln und Inspirationsquellen aufzuzeigen, denn Mitarbeitende sollten frühzeitig Ideen mit einbringen können. Inspirationsquellen hat der Innovationsexperte Dirk Wirth zusammengefasst. Im f&w-Interview berichtet der selbsternannte Innovatoriker außerdem von den besonderen Herausforderungen einer gelebten Innovationskultur. 

Kollektive Intelligenz nutzen

Innovationsprojekte erfordern eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und das Mitwirken der Mitarbeitenden. Die Sana Kliniken setzen beispielsweise auf die Schwarmintelligenz ihrer Mitarbeitenden und sammeln Vorschläge via App. Alle Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, die Ideen zu bewerten, sodass die besten Ideen hervorstechen. Erst danach werden die gesammelten Ideen im Innovationsboard mithilfe einer Matrix ausgewertet und sortiert, erklärt Weller. Entscheidend seien vor allem der Mehrwert für Mitarbeitende und Patienten sowie die möglichen Risiken. Die ein oder andere Idee war bereits ein „Jackpot“, sagt Weller. Die fünf erfolgreichsten Ideen erhalten bei Innovationsevents eine Auszeichnung.

Von Pilothäusern und Innovationsstationen

Bevor eine Innovation aber tatsächlich in einem Krankenhaus starten kann, gibt es vorab Pilotphasen. „Die Pilotierung von Ideen sollte intensiv und strukturiert begleitet sowie Ressourcen einkalkuliert und stringent verfolgt werden“, verdeutlicht Weller zur Innovationsumsetzung bei Sana. Überzeugt das Projekt im Testlauf, wird es ausgerollt. Die Agaplesion gAG hat schon vor zehn Jahren ein hauseigenes Innovationsmanagement unter Leitung von Claudia Möller etabliert. Im f&w-Interview berichtet sie gemeinsam mit Markus Horneber, Vorstandsvorsitzender der Agaplesion gAG, welche Learnings der gemeinnützige Klinikkonzern bereits in der Innovationsumsetzung gesammelt hat. 

Kleinere Krankenhäuser können nicht immer ein hauseigenes Innovationsmanagement. Das Klinikum Bielefeld hat dieses Problem beispielsweise mit einer Innovationsstation gelöst. Hier erproben rund 20 Mitarbeitende innovative Technologien und Prozesse im Berufsalltag. Ein Projektteam evaluiert regelmäßig die Ideen und bewertet sie. Bewähren sich Innovationen, werden sie auf das gesamte Haus „ausgerollt“.

Mitarbeitende motivieren

Aber nicht immer ist die Zeit reif für eine Idee und nicht jede mögliche Innovation ein Erfolgsgarant. Überzeugt eine Idee nicht, empfehlen die Innovationsmanager, die Entscheidung für oder gegen eine Idee mit den Mitarbeitenden offen zu kommunizieren. Wichtig ist, sie weiterhin zu motivieren und mitzunehmen, um den modernen Anforderungen im Gesundheitswesen gerecht zu werden und Innovationen zu schaffen. 

 

Zur aktuellen Ausgabe

Autor

 Anika Pfeiffer

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