Die IWG Holding AG hat beim Insolvenzgericht Gießen die Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens für die IWG Medical Real Estate AG und die IWG Versorgungskonzepte GmbH in Eigenverwaltung beantragt. Wie die Gießener Allgemeine berichtet, sei dieser Schritt in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat erfolgt und wirtschaftlich unvermeidlich, weil die Zahlungsunfähigkeit der Unternehmen drohe. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Rhön-Klinikum Christian Höftberger, der erst in diesem Jahr in den Vorstand der IWG-Gruppe gewechselt hat, will einen umfassenden Restrukturierungsplan erstellen. Die vorläufige Eigenverwaltung der IWG-Gruppe begleiten Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner, die Kanzlei Luther Rechtsanwaltsgesellschaft und die DHS Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Ursächlich für die finanzielle Schieflage der IWG-Gruppe sei die Immobilienwirtschaftskrise und damit verbundene Risiken für Bauträger sowie Projektierer. Darunter fallen Zinserhöhungen, Bauverzögerungen, Eigenkapitalbindung, Bau- und Energiekosten, aber auch eine sinkende Nachfrage bei institutionellen Anlegern infolge des Ukraine-Krieges.
Die IWG-Gruppe steuerte im Medzentrum-Netzwerk die Kapitalbeschaffung sowie die baulichen Grundlagenermittlungen und Realisierungen. Das Unternehmen war zuständig für das Asset Management sowie die Verwaltung der rund 20 Medzentrum Ärzte- und Gesundheitszentren.