Im laufenden Jahr sorgt der Gesundheitsfonds mit garantierten Zuweisungen für zuverlässige Einnahmen der Kassen. Außerdem sind beim größten Ausgabenblock, den Krankenhäusern, die Ausgaben rückläufig, da Coronabedingt viele Operationen abgesagt wurden. Für die gesetzlichen Krankenkassen bedeutet das rund 1,3 Mrd. Euro an Einnahmenüberschüssen, für den Gesundheitsfonds hingegen ein Minus von rund 7,2 Mrd. Euro.
„Per Saldo hat damit die gesetzliche Krankenversicherung im ersten Halbjahr, so die vorläufigen Zahlen, 5,9 Milliarden Euro mehr ausgegeben als eingenommen“, erklärt Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes. Aus den Zahlen lasse sich allerdings keine Prognose für das Gesamtjahr ableiten. „Beispielsweise ist der extreme Rückgang der Krankenhausausgaben während der Monate des Lockdowns ein Sondereffekt, der sich so wohl kaum wiederholen wird“, so Pfeiffer. Man müsse davon ausgehen, dass die Ausgaben für die medizinische Versorgung auch ohne Corona-Effekte weiter ansteigen werden, während die Einnahmesituation ab dem kommenden Jahr aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sehr schwierig wird.