Zentralisierung

Klinikum Fichtelgebirge: Standort Selb wird ambulanter Medizincampus

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Klinikum Fichtelgebirge: Standort Selb wird ambulanter Medizincampus
© iStock.com/Radachynskyi

Im Klinikum Fichtelgebirge stehen umfangreiche Umstrukturierungen an: Mit einem Paket von insgesamt 35 Maßnahmen will das Klinikum vor allem "den inflationsbedingt immens gestiegenen Betriebskosten" entgegentreten, teilten Alexander Meyer, Vorstand des Klinikums Fichtelgebirge, und Landrat Peter Berek gemeinsam mit den Oberbürgermeistern von Selb, Ulrich Pötzsch und Oliver Weigel, mit. Die wohl einschneidendste Maßnahme ist die Entwicklung des Standorts Selb zum ambulanten Medizincampus.

Selb erhält Medizincampus

Der Standort Selb war bisher ein Akutkrankenhaus mit vier Stationen, 115 Betten, und Notfallversorgung rund um die Uhr. Wesentlicher Teil wird ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) Fichtelgebirge, für das die Verlagerung zusätzlicher Fachrichtungen nach Selb geplant ist. Neben einem Ärztehaus wird das Klinikum seine ambulanten Operationen in Selb konzentrieren. Um den ambulanten Medizincampus zeitnah zu entwickeln, soll das ambulante Angebot sukzessive erhöht und erweitert werden.

Stationäre Versorgung bleibt in Marktredwitz

Am Standort Marktredwitz soll die stationäre Versorgung zentralisiert werden; schwerpunktmäßig sollen dort Operationen und spezialisierte Eingriffe erfolgen, die einen anschließenden stationären Aufenthalt erfordern.

Defizit wuchs zuletzt auf zehn Millionen Euro pro Jahr

„Unter den aktuellen Voraussetzungen ist es nahezu unmöglich, kleine Kliniken hinsichtlich der medizinischen Qualität auf höchstem Niveau zu betreiben und dabei betriebswirtschaftlich erfolgreich zu führen", sagte Vorstand Alexander Meyer. Angesichts der gesundheitspolitischen Stoßrichtung, die auf eine nachhaltige Sicherung der Vergütung für ambulante Leistungen abzielt, gewinnen ambulante Behandlungen zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig führe diese Entwicklung zu sinkenden stationären Fallzahlen und damit auch zu einer deutlich niedrigeren Auslastung der stationären Betten. Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, sei das Defizit des Klinikums zuletzt von 2,5 Millionen Euro jährlich nun auf zehn Millionen Euro angestiegen. 

Im Klinikum Fichtelgebirge werden pro Jahr 18.000 Patienten stationär und 27.800 Patienten ambulant behandelt. Das Klinikum Fichtelgebirge beschäftigt insgesamt über 1.000 Mitarbeiter und ist einer der größten Arbeitgeber in der Region.

Autor

 Christina Spies

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