Drei Szenarien möglich

Klinikum Ingolstadt rechnet mit 20 Millionen Euro Defizit 

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Klinikum Ingolstadt rechnet mit 20 Millionen Euro Defizit 
© GettyImages/Rattankun Thongbun

Dickes Minus beim Klinikum Ingolstadt: Das kommunale Krankenhaus erwartet für 2022 ein Defizit von 13 Millionen Euro. Für 2023 rechnet es sogar mit 20 Millionen Euro Minus. 

„Wenn sich die gesetzlichen Vorgaben nicht verbessern und sich eine weitere Verschlechterung der Einflussgrößen ergibt, wäre auch ein weit höheres negatives Jahresergebnis denkbar“, warnt der Aufsichtsratsvorsitzende, Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf.

68 Millionen Euro Defizit im schlechtesten Fall

Der Donaukurier hatte Anfang der Woche von 68 Millionen Euro Defizit berichtet; Scharpf habe diese Zahl bei einer Pressekonferenz des Städtetags in München genannt. Das Defizit von 68 Millionen Euro Minus sei das schlechteste von drei berechneten Szenarien, heißt es in dem Bericht weiter. Drei Szenarien habe die Geschäftsführung des Klinikums errechnet: Bei einem Ausfall von fünf Prozent komme das Klinikum auf ein Defizit von 33 Millionen Euro, bei 15 Prozent 50 Millionen Euro. Liege der Erlösausfall bei 25 Prozent, käme man auf ein Defizit von 68 Millionen Euro, so Scharpf. Im günstigsten Fall läge das Minus bei den genannten 20 Millionen Euro. 

Fallpauschalen gleichen gestiegene Kosten nicht aus

Das Worst-Case-Szenario gehe von gravierenden Auswirkungen der Corona-Pandemie im Klinikalltag aus – zumindest danach sehe es derzeit aber nicht mehr aus, schreibt das Klinikum Ingolstadt nun in einer Pressemitteilung.

„Die Fallpauschalen reichen kaum noch aus, um die seit 2022 stark gestiegenen Kosten auszugleichen. Das betrifft Ausgaben für relevante Bereiche wie Personal, Energie, Medikamente, Lebensmittel und Technik“, sagt Jochen Bocklet, Geschäftsführer Finanzen und Infrastruktur, Personal und Berufsbildungszentrum Gesundheit. Zusätzlich seien in Folge der Corona-Pandemie die Fallzahlen in den Krankenhäusern gesunken.

Weitere Betten, zusätzlicher OP-Saal 

Verschiedene Maßnahmen sollen im Lauf des Jahres die Leistungsfähigkeit des Klinikums Ingolstadt erhöhen. Auf dem Dach des Klinikums sind zwei Modulstationen mit insgesamt 40 Betten geplant, um die Kapazitäten für die stationäre Versorgung auszubauen. Außerdem plant das Klinikum für dieses Jahr die Inbetriebnahme eines zusätzlichen OP-Saals im Zentral-OP.

Zudem seien Fördermittel des Freistaats Bayern nicht ausreichend. Das Klinikum Ingolstadt versucht aus Mitteln für die Krankenversorgung die bestehende Lücke zu füllen und musste ein 3-Tesla-Magnetresonanztomograph (MRT) über Kredit finanzieren. Gerät und Umbauten kosteten 2,7 Millionen Euro. 

2020 noch Gewinn erwirtschaftet

Das Klinikum Ingolstadt hatte noch im Jahr 2020 1,4 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet, 2019 lag der Überschuss sogar bei zwei Millionen Euro. Große betriebswirtschaftliche Auswirkungen hatte die Pandemie 2020 auf das Haus nicht gehabt. Der coronaspezifische Kostenanstieg wurde durch die jeweiligen Ersatzleistungen kompensiert. So hatte das Klinikum rund 24,1 Millionen Euro Ausgleichszahlungen erhalten. 

Autor

 Christina Spies

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