Finanzdefizite bei Krankenhäusern sind keine Seltenheit mehr. Auch das Klinikum im Landkreis Erding ist betroffen. Nach heutigem Stand prognostizierte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) in einer Bürgerversammlung in Grüntegernbach, dass die aktuelle Hochrechnung bei 19 Millionen Euro liege. Die Ursprungsschätzung lag bei einem Defizit in Höhe von 16 Millionen Euro.
Bayerstorfer kritisiert die geplante Krankenhausreform: „Man lässt es unkontrolliert explodieren. Dann machen schon genug zu. Das hat nichts mit Planung zu tun. Das ist unterlassene Hilfeleistung“. Der CSU-Politiker will an beiden Klinikstandorten, Erding und Dorfen, im Landkreis festhalten. Der Bezirksvorsitzende der CSU nimmt Bezug auf den Aspekt der Standortzusammenlegung und Leistungsbündelung: „Für die Grundversorgung wählt der Patient den nächsten Standort. Das sind aber genau die Leistungen, die am schlechtesten vergütet werden.“ Gespräche über Zusammenschlüsse gebe es bereits seit geraumer Zeit. Der Standort Dorfen sei nicht das Problem, Hauptkostentreiber seien die Geburtenabteilung und die Notaufnahme, erklärt der Landrat.
Bayerstorfers Prognose: „Es wird eine Durststrecke von drei oder vier Jahren geben. Dann machen, wie es der Plan der Bundesregierung ist, 40 Prozent der Krankenhäuser zu.“