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VKA und Marburger Bund verhandeln ergebnislos

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VKA und Marburger Bund verhandeln ergebnislos
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Die gestrige zweite Tarifverhandlungsrunde zwischen der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und dem Marburger Bund für die mehr als 61.000 Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern ist gescheitert.

Dirk Köcher, Verhandlungsführer der VKA und Kaufmännischer Direktor des Städtischen Klinikums Dresden, begründet dies so: "Die Kostenwirkung bei Umsetzung der Forderungen liegt in unseren Häusern zum Teil bei mehr als 20 Prozent. Deshalb haben wir erneut klargemacht, dass ihre Forderungen für unsere Häuser finanziell nicht zu stemmen sind."

Dennoch rücke der Marburger Bund nicht von seinen eklatant hohen Forderungen ab, so Köcher. "Wir brauchen einen Tarifabschluss, der finanzierbar und strukturell umsetzbar ist." Deshalb habe die VKA dem Marburger Bund angeboten, sich in den weiteren Gesprächen im Rahmen der refinanzierbaren Möglichkeiten für 2025 zu bewegen. Die Rahmenbedingungen dafür sollen vor der nächsten Verhandlungsrunde im September für alle Krankenhäuser in Deutschland veröffentlicht werden. "Ein Abschluss darüber hinaus würde unsere Krankenhäuser nur noch tiefer in die roten Zahlen treiben", sagte Köcher.

Im Fokus der gestrigen Verhandlungen habe das Thema der Schicht- und Wechselschichtdienste gestanden. Der Marburger Bund fordert hierfür eine umfassende Neuregelung, fasst jedoch nach den gestrigen Verhandlungen zusammen: Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände weigere sich kategorisch, bessere Bedingungen für schichtdienstleistende Ärztinnen und Ärzte zu verhandeln. "Die VKA spielt klar auf Zeit und lässt keine echte Verhandlungsbereitschaft erkennen – weder bei den Regelungen zu den Schichtdiensten wie auch bei den notwendigen finanziellen Verbesserungen. Wenn sich daran nichts ändert, sind Konflikte unausweichlich", so Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes.

Köcher: "Es erschließt sich für uns nicht, dass der Marburger Bund das seit Jahrzehnten bewährte System der Schicht- und Wechselschichtarbeit abschaffen will. Die stattdessen geforderte Einführung weiterer neuer Zuschläge sowie zusätzlicher Urlaubstage würde auch alle anderen Ärztinnen und Ärzte in den kommunalen Krankenhäusern betreffen, die bisher gar nicht in Schichtdiensten arbeiten. Es ist nicht vermittelbar, dass eine Beschäftigtengruppe bessergestellt werden soll als eine andere. Wir Arbeitgeber werden das Gesamtgefüge in unseren Häusern nicht aus den Augen verlieren."

Es sei bezeichnend, dass dem VKA zu diesen Forderungen nichts Besseres einfalle, als von ‚Verschärfungen‘ eines ‚seit Jahrzehnten bewährten Systems‘ zu sprechen. Das gehe aber an der Sache vorbei, so Botzlar.  "Wir wollen das völlig veraltete System endlich entschärfen, weil es den Ärztinnen und Ärzte buchstäblich auf die Knochen geht und so nicht länger tragbar ist", bekräftigte er.

In den Tarifverhandlungen fordert der Marburger Bund eine lineare Erhöhung der Gehälter um 8,5 Prozent und die Ausweitung der Regelungen zur rechtzeitigen Dienstplanung auf die Arbeit in Schichten. Daneben stehen auch Verbesserungen für Ärztinnen und Ärzte, die regelmäßig Rufbereitschaft leisten, und eine deutliche Anhebung der Bereitschaftsdienstentgelte auf dem Plan.

Die nächste Verhandlungsrunde sei für den 17./18. September geplant, teilt der VKA mit.


 

Autor

 Lena Reseck

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