Die Stiftung Mathias-Spital Rheine stellt den Betrieb des Paulinenkrankenhauses Bad Bentheim zum 31. Dezember 2025 ein. Gründe sind hohe Investitionskosten, sinkende Fallzahlen und neue Anforderungen der Krankenhausplanung in Niedersachsen. Die stationäre Versorgung soll künftig in Rheine erfolgen.
Das Paulinenkrankenhaus Bad Bentheim wird zum 31. Dezember 2025 geschlossen. Wie der Träger, die Stiftung Mathias-Spital Rheine, mitteilt, habe er beim Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung einen Antrag auf Herausnahme aus dem Krankenhausplan gestellt.
Die Entscheidung zur Betriebseinstellung beruht demnach auf mehreren Faktoren. Das Krankenhaus weist einen hohen Investitionsbedarf auf. Für eine Fortführung wären laut Stiftung mehr als zehn Millionen Euro notwendig – unter anderem für Gebäudesanierung, technische Anlagen und Brandschutz. Diese Summe sei für den kleinen Standort wirtschaftlich nicht tragbar.
Zudem werde das Krankenhaus zentrale Voraussetzungen der neuen Krankenhausplanung in Niedersachsen nicht erfüllen. Dazu zählen unter anderem ein Facharzt für Allgemeinchirurgie und eine radiologische Notfallversorgung rund um die Uhr. Eine Zuweisung der relevanten Leistungsgruppen für Hüft- und Knieendoprothetik sei daher unwahrscheinlich.
Auch die Leistungsentwicklung ist rückläufig. Die Fallzahlen und Umsätze sind gesunken. Im Jahr 2025 sind durchschnittlich 13 Betten belegt.
Verlagerung der Versorgung nach Rheine geplant
Die Stiftung plant, die stationären Leistungen in der Orthopädie künftig am Klinikum Rheine zu erbringen. Dieses liegt rund 25 Minuten entfernt. Gespräche mit den zuständigen Behörden in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen (NRW) sowie der Bezirksregierung Münster wurden bereits geführt sowie ein regionales Planungskonzept initiiert.
„50 Prozent der stationären Patienten kommen aus Nordrhein-Westfalen, vor allem aus dem Kreis Steinfurt“, heißt es von der Stiftung. Die bisher tätigen Belegärzte sollen künftig in Teilanstellung in Rheine arbeiten. Die Orthopädische Gemeinschaftspraxis bleibt in den bisherigen Räumen des Paulinenkrankenhauses.
Keine Auswirkungen auf Notfallversorgung und Mietverhältnisse
Die Notfallversorgung vor Ort bleibt unverändert. Das Paulinenkrankenhaus war nicht Teil der gestuften Notfallversorgung und führte ausschließlich geplante Eingriffe durch. Die Stiftung prüft die Errichtung eines Ärztehauses auf dem Gelände.
Die endgültige Zustimmung der Länder Niedersachsen und NRW steht noch aus. Bis Jahresende werden alle bereits terminierten Behandlungen wie geplant durchgeführt.
cs