Das Krankenhaus Salem in Heidelberg hat erneut ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Der Betrieb läuft weiter.
Das Krankenhaus Salem in Heidelberg hat ein vorläufiges Insolvenzverfahren eingeleitet. Dem Antrag, der am 17. November beim Amtsgericht Heidelberg gestellt wurde, hat das Gericht einen Tag später stattgegeben. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Lucas F. Flöther bestellt.
Bereits vor zwei Jahren hatte das Krankenhaus ein Insolvenzverfahren durchlaufen. Der Geschäftsbetrieb des Krankenhauses wird nach Angaben der Verantwortlichen fortgeführt, die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten sei vollständig gewährleistet. Auch die Löhne und Gehälter der rund 500 Mitarbeitenden sollen über das Insolvenzgeld abgesichert werden. „Das vorläufige Insolvenzverfahren ermöglicht es uns, die wirtschaftliche Lage des Unternehmens zu stabilisieren und bereits angestoßene Restrukturierungsprozesse mit Nachdruck voranzubringen“, erklärte Flöther. Ziel sei es, gemeinsam mit allen Beteiligten eine nachhaltige Perspektive für das Krankenhaus zu schaffen.
Versorgung bleibt bestehen
Die Geschäftsführerin Rafaela Korte bezeichnete das Verfahren als „wichtigen Schritt, um die Zukunft unseres Hauses aktiv zu gestalten“. Bereits vor Einleitung des Verfahrens habe es Gespräche mit potenziellen strategischen Partnern gegeben. Diese sollen fortgesetzt werden, um eine tragfähige Lösung für den Standort zu finden.
Hintergrund: wirtschaftlicher Druck
Als Gründe für die Antragstellung nennt das Krankenhaus die angespannte Lage in der deutschen Krankenhauslandschaft. Steigende Kosten und eine Entwicklung der Fallzahlen, die hinter den Erwartungen zurückbleibt, hätten die wirtschaftliche Situation zusätzlich belastet. Das Verfahren soll nun den Rahmen bieten, um die notwendigen Schritte zum Erhalt des Hauses umzusetzen.
Das Krankenhaus Salem gehört zur Evangelischen Stadtmission Heidelberg und betreibt über 238 Betten. Jährlich behandelt das Haus rund 20.000 Patientinnen und Patienten ambulant und stationär.

