Insolvenzverfahren erweitert: Neben Solingen schließt die katholische Kplus-Gruppe weitere Häuser in Hilden und Haan. Das bedeute ganz konkret, dass weit über 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen werden müssen, darunter 150 Auszubildende in der Pflege, erklärte Stefan Denkhaus, Generalbevollmächtigter des Kplus-Verbundes, der Rheinischen Post. Ursprünglich sollten die Leistungen der St. Lukas Klinik in Solingen nach Schließung des Hauses von der Klinik St. Josefs in Hilden übernommen werden. Via Vollversammlungen wurden Mitarbeiter über die neusten Entschlüsse informiert.
Über 50.000 Patientinnen und Patienten betroffen
Kplus-Geschäftsführer Kai Siekkötter kritisiert die Politik: „Es sind politische Entscheidungen in den letzten Tagen und Wochen getroffen worden.“ In einigen Fällen hätte man nicht mit der Kplus-Gruppe, sondern über seine Köpfe hinweggesprochen, deshalb, so Siekkötter, könne er die Entscheidung gegen den Verbund nur als politische Entscheidung werten, denn das Votum der Krankenkassen wäre eindeutig zugunsten der Kplus-Gruppe, ihren Leistungen und ihren Mitarbeiter ausgefallen.
Denkhaus erklärt weiterhin: „Ich verstehe nicht, dass von Seiten der Politik zumindest billigend in Kauf genommen wird, dass über 50.000 Patientinnen und Patienten jetzt von den umliegenden Krankenhäusern versorgt werden sollen, worauf sie baulich und personell nicht vorbereitet sind. Ich hoffe wirklich, dass das funktionieren wird.“
Durch eine Online-Petition gegen das Gesundheitsministerium wollen mehr als 30.000 Menschen die Realisierung der angekündigten Schließungen verhindern.