Sanierung in Eigenverwaltung

Krankenhaus Dillingen-Wertingen: Gläubiger stimmen Sanierungskurs zu

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Krankenhaus Dillingen-Wertingen: Gläubiger stimmen Sanierungskurs zu
Seit Jahren kämpft die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen mit Defiziten. © Getty Images | Dag Sundberg

Die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH erhalten grünes Licht für die Fortsetzung ihres Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung. Die Gläubiger haben dem Restrukturierungskurs einstimmig zugestimmt. Damit ist der Weg frei für die nächsten Schritte.

Die Kreiskliniken Dillingen-Wertingen gGmbH können das gerichtliche Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung wie geplant fortsetzen. Wie die Kreiskliniken mitteilen, haben die Gläubiger dem Sanierungskurs einstimmig zugestimmt und sowohl die Eigenverwaltung als auch den Sachverwalter bestätigt.

Das Amtsgericht Nördlingen hatte das gerichtliche Sanierungsverfahren am 26. Mai eröffnet. Seit 19. März befindet sich die Gesellschaft im Verfahren. 

Seit Jahren kämpft das Unternehmen mit Defiziten. Allein in diesem Jahr seien für die Sicherstellung der Liquidität der Kreiskliniken 18 Millionen Euro bereitzustellen, sagte Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender Markus Müller Ende März. Zusätzlich habe das Haus Schulden in Höhe von rund 26 Millionen Euro in den vergangenen 20 Jahren angehäuft. 

Finanzierungskonzept und Insolvenzplan als nächste Schritte

Als nächstes soll der Kreistag des Landkreises Dillingen a. d. Donau im September über ein Finanzierungskonzept für die kommenden zwei Jahre entscheiden. Dieses Konzept basiert auf den bisherigen Maßnahmen und laufenden Planungen.

Noch in diesem Jahr ist zudem eine Abstimmung der Gläubiger über einen Insolvenzplan vorgesehen. Bei planmäßigem Verlauf könnte die Klinik ab 2026 wieder eigenständig agieren.

Medizinische Ausrichtung und Versorgungskonzept stehen

Die Sanierung in Eigenverwaltung soll die strukturelle und wirtschaftliche Basis der Klinikstandorte langfristig sichern. Die medizinische Ausrichtung wurde von den zuständigen Gremien beschlossen und wird durch die Krankenhausplanung des Freistaates Bayern unterstützt.

Der Standort Dillingen bleibt zentraler Akut- und Notfallversorger mit umfassendem Fachspektrum. Wertingen fokussiert sich künftig auf die Versorgung älterer Menschen und entwickelt sich zu einem Krankenhaus mit stationären, rehabilitativen und ambulanten Angeboten.

Betrieb stabil – Personalmaßnahmen greifen

Der laufende Betrieb der Kliniken sei stabil, heißt es weiter in der Mitteilung. Durch umgesetzte Personalmaßnahmen und weitere Einsparungen wurden die gesetzten Ziele erreicht. Für die rund 700 Mitarbeitenden ergebe sich daraus eine positive Perspektive.

Geschäftsführerin Sonja Greschner erklärte: „Die Zustimmung der Gläubiger bestätigt unseren eingeschlagenen Weg und motiviert uns zusätzlich. Die Eigenverwaltung gibt uns die Möglichkeit, den Wandel aus eigener Kraft zu gestalten.“

Autor

 Christina Spies

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