Finanzen

KRH schließt 2021 mit Defizit ab

  • Finanzen
KRH schließt 2021 mit Defizit ab
© iStock.com/monkeybusinessimages

Das Klinikum Region Hannover (KRH) hat im vergangenen Jahr ein Minus in Höhe von 34,2 Millionen Euro eingefahren. Erstmals gelang es seit vielen Jahren nicht mehr, ein positives Betriebsergebnis vor Steuern und Abschreibungen zu erwirtschaften, heißt es in einer Mitteilung (EBITDA: -17,8 Millionen Euro). "Die Rahmenbedingungen im deutschen Gesundheitswesen und die Corona-Pandemie fordern die Beschäftigten des KRH weiterhin in hohem Maße", sagt der Aufsichtsratsvorsitzende, Regionspräsident Steffen Krach. 

Mit ihren Nebeneffekten habe die Pandemie unzweifelhaft zu dem negativen Ergebnis beigetragen. Jedoch spielen die noch nicht erfolgten Budgetabschlüsse der Jahre 2020/21 mit den Kostenträgern eine ganz erhebliche Rolle, etwa die Finanzierung der Pflegebudgets per Selbstkostendeckungsprinzip. Auch die zum Konzern gehörende KRH Psychiatrie GmbH mit ihren beiden Standorten in Langenhagen und Wunstorf verzeichnete ein negatives Ergebnis. Der Konzernabschluss wird zusätzlich durch das Beteiligungsergebnis der Psychiatrie mit -3,5 Millionen Euro belastet. 

In den acht somatischen Häusern ging die erbrachte Leistung im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie (2019) um 16 Prozent zurück. Auch zum Vorjahr sank die Fallzahl von circa 96.000 in 2020 auf circa 95.000 in 2021. Im bundesweiten Vergleich sank die Zahl im Zweijahresvergleich um 13 Prozent. Der noch deutlichere Rückgang beim KRH ist im Wesentlichen auf den besonders hohen Versorgungsanteil im Bereich der Coronapatienten zurückzuführen, der wie im Vorjahr deutlich über dem eigentlichen Marktanteil von 40 Prozent, nämlich zwischen 50 und 60 Prozent lag. 

Trotz des Leistungsrückganges konnte Personal aufgebaut werden. Bei den Vollkraftstellen gelang ein Aufbau um 142 von 5.834 (2020) auf 5.976 (2021). Durch die hohe Teilzeitbeschäftigungsquote im Krankenhaus bedeute dies bei den Beschäftigten eine Zumahme von fast 300 Mitarbeitenden von 8.223 (2020) auf 8.516 (2021). 

Bei den Investitionen erreichte das Unternehmen einen neuen Höchstwert. Sie lagen um etwa fünf Millionen Euro über dem Vorjahreswert bei 32,3 Millonen Euro. Die Mittel flossen in die ständig laufenden Modernisierungsprojekte für Patientenzimmer und medizinische Bereiche. Auch Digitalisierungprojekte wurden weiter umgesetzt. Weitere Mittel flossen unter anderem in Neu- und Ersatzbauvorhaben, etwa für die Neubaumaßnahme der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Wunstorf.

"Die Situation des KRH ist herausfordernd. Zusammen mit den Beschäftigten arbeiten wir daran, die Weichen zu stellen, um das Unternehmen zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Alleine werden wir allerdings die Lage nicht ändern können. Auch Land und Bund müssen ihre Hausaufgaben machen und die Rahmenbedingungen so gestalten, dass die Gesundheitsversorgung in Deutschland kein Minusgeschäft ist", so Krach.

Autor

 Luisa-Maria Hollmig

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Mit unserem täglichen Newsletter informieren wir bereits rund 10.000 Empfänger über alle wichtigen Meldungen aus den Krankenhäusern und der Gesundheitsbranche

Kontakt zum Kundenservice

Rufen Sie an: 0 56 61 / 73 44-0
Mo - Fr 08:00 bis 17:00 Uhr

Senden Sie uns eine E-Mail:
info@bibliomedmanager.de

Häufige Fragen und Antworten finden Sie im Hilfe-Bereich