Für die hochdefizitären Kreiskliniken in Hofgeismar und Wolfhagen liegt jetzt ein Zukunftskonzept vom Landkreis Kassel vor. Wie die Hessische Niedersächsische Allgemeine (HNA) berichtet, soll dieses noch in diesem Jahr dem Kreistag präsentiert werden. Laut Konzept sollen beide Kliniken erhalten und neu gebaut werden – trotz millionenschwerer Verluste (58 Millionen Euro in viereinhalb Jahren). Wie die Pläne konkret ausfallen, sei von der noch ausstehenden Krankenhausreform abhängig, heißt es.
Die Kreisverwaltung habe vier Szenarien geprüft. Prämisse für eine Entscheidung sei immer gewesen, dass das Land Hessen die Klinik in Hofgeismar als bedarfsnotwendig einschätzt. Dies sei nun erfolgt, so Landrat Andreas Siebert (SPD). Die vier Szenarien: erstens „weiter so“, zweitens die Klinik in Wolfhagen wird geschlossen, drittens Wolfhagen wird zum Medizinischen Versorgungszentrum ohne Betten, viertens Wolfhagen wird ein „sektorenübergreifender Versorger“.
Der Landkreis bevorzuge die vierte Variante. In dieser würde der Standort Wolfhagen ein Krankenhaus mit Stationen wie Allgemeinchirurgie, Innere Medizin und Orthopädie bleiben.
Die Bettenzahl wolle man reduzieren, so Siebert. Aktuell liegt sie bei 98 Betten. An beiden Standorten solle zudem bei laufendem Betrieb neu gebaut werden. Hier rechne man mit Investitionen im dreistelligen Millionenbereich. Dafür will der Landkreis Fördergeld beantragen. "Der Rest müsste selbst aufgebracht und über Kredite finanziert werden", sagte der Landrat.