Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) haben ihre Tarifverhandlungen gestartet. Es geht um die Bezahlung von mehr als 61.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern. Die Tarifabschlüsse für die kommunalen Krankenhäuser gelten als Leitwährung, an der sich die Tarifabschlüsse anderer Träger orientieren. Der Marburger Bund fordert neben einer Entgelterhöhung von 8,5 Prozent eine Steigerung der Bereitschaftsdienstentgelte, eine Entgelterhöhung und Erhöhung der Pauschale bei den Rufbereitschaften sowie Neuregelungen bei der Schicht- und Wechselschichtarbeit.
Diese Forderungen ließen die schwierige Situation der Krankenhäuser völlig außer Acht, moniert der VKA. Die Insolvenzgefahr der Klinken würde weiter steigen. „Die jetzt bereits bezifferbaren Forderungen zu Entgelterhöhungen und zur Vergütung von Ruf- und Bereitschaftsdiensten zusammengenommen haben für die kommunalen Krankenhäuser bereits ein Kostenvolumen von mehr als 13 Prozent. Hinzukommen aber noch die Kosten hinsichtlich der Änderungen der Regelungen zu Schicht- und Wechselschichtarbeit, die es noch zu beziffern gilt, die aller Voraussicht nach aber ebenfalls enorm hoch sind“, sagte Dirk Köcher, Verhandlungsführer der VKA. Der Kaufmännischer Direktor des Städtischen Klinikums Dresden rechnete vor: „Bereits ohne die Berücksichtigung der Mehrkosten durch die geforderten Regelungen zur Schichtarbeit müssten unsere Häuser jährlich Kosten von mindestens 1,12 Milliarden Euro stemmen, wenn wir die Forderungen umsetzen würden.“
Der VKA hatte sich bereit erklärt, bereits vor Vertragslaufzeitende mit der Ärztegewerkschaft ins Gespräch gehen. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 1. Juli 2024 statt.