Die kommunalen Medius Kliniken zahlen als Freiwilligkeitsleistung eine Corona-Prämie an ihre Krankenhausmitarbeiter – unabhängig vom Pflegebonus aus dem KHZG. Klinikleitung und Aufsichtsrat haben beschlossen, rund 600.000 Euro auszuschütten. „Der Einsatz aller Klinikmitarbeiter, die in den Monaten von März bis Mai 2020 Covid-19-Patienten oder Covid-19-Verdachtsfälle versorgt und dabei überwiegend in kompletter Schutzausrüstung gearbeitet haben, wird mit einer einmaligen, steuerfreien Sondervergütung in Höhe von bis zu 1.500 Euro honoriert“, heißt es in einer Mitteilung. Es handelt sich um eine freiwillige Zahlung, die zum Teil vom 100-Millionen-Topf für die Pflegeprämie abgedeckt ist. „50 bis 60 Prozent wird aus dem Topf kommen“, schätzt Thomas Kräh, Geschäftsführer der Medius Kliniken. Das Geld kommt erstmal aus der Klinik, die im vergangenen Geschäftsjahr ein Plus von acht Millionen Euro erwirtschaftet hat.
Die Konzeption der Sonderprämie haben Betriebsrat und Klinikleitung gemeinsam für den Aufsichtsrat erarbeitet, betont Kräh. Zwei Drittel der Prämien gehen an die Pflege, das restliche Drittel verteilt sich an die Ärzte, medizintechnisches und hauswirtschaftliches Personal.
Von der Prämie profitiert jeder, der „in entsprechender Schutzkleidung eine bestmögliche Patientenversorgung gewährleistet hat“. Jeder prämienberichtigte Mitarbeiter bekommt einen Sockelbetrag von 150 Euro und dann je nach Anzahl der Schichten in Schutzkleidung weiteres Geld. Die Prämien sollen mit dem Dezember-Gehalt fließen.
„Ich finde es richtig, dass der Minister die Prämie für alle Mitarbeiter geöffnet hat“, unterstreicht Kräh. „Die Arbeit in Kliniken ist ein Miteinander. In einer Stroke-Unit arbeiten Chefarzt, Oberarzt, Assistenzart, Therapeuten, Pflegekräfte und Hilfskräfte zusammen. Und genauso funktioniert auch die Versorgung von Covid-19-Patienten.“
In vielen Kliniken laufen derzeit Verhandlungen über die Corona-Prämie.