Sanierung

MCB strebt Insolvenz an

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Der Medizin Campus Bodensee geht in die Planinsolvenz.
Der Medizin Campus Bodensee geht in die Planinsolvenz. © Medizin Campus Bodensee/Felix Kaestle

Der Medizin Campus Bodensee (MCB) mit den Standorten in Friedrichshafen und Tettnang will in die Planinsolvenz gehen. Eine Fusion mit dem Oberschwabenklinikverbund (OSK) ist im Gespräch. 

Nach den Diskussionen zwischen der Stadt Friedrichshafen und dem Bodenseekreis zur Zukunft des Medizin Campus Bodensee (MCB) ab 1. Januar 2026 hat am gestrigen Montag der Häfler Gemeinderat einstimmig eine Planinsolvenz für die angeschlagenen Krankenhäuser in Friedrichshafen und Tettnang beschlossen. Ziel ist, dass der MCB handlungsfähig bleibt und die Sanierung unter Aufsicht eines Sachwalters erfolgt. Wer am Ende die Trägerschaft übernimmt, sei Teil des Verfahrens und noch nicht geklärt. In den nächsten zwei Wochen soll ein Insolvenzantrag gestellt werden. Zuvor hatte die Stadtverwaltung für das angeschlagene Haus die Insolvenz in Eigenverantwortung angestrebt. Bis zum Insolvenzantrag Anfang November seien jedoch noch weitere Beratungen und Entscheidungen nötig, wie das Markterkundungsverfahren, das bereits angelaufen sei. Dazu berichten verschiedene Medien.

Fusion zwischen MCB und OSK 

Als Nächstes soll nun ein medizinisches Konzept für den gesamten Bodensee-Oberschwaben-Allgäu erarbeitet werden. Eine Lösung könnte ein Zusammenschluss von MCB und dem Oberschwabenklinikverbund (OSK) in Ravensburg sein, darunter das Ravensburger St. Elisabethen-Klinikum und das Westallgäu-Klinikum in Wangen. Zuletzt hatte sich der Kreistag des Bodenseekreises für die Fusion der beiden Klinikverbünde ausgesprochen, ebenso sei dies der Konsens im Häfler Gemeinderat. Auch Ravensburgs Landrat Harald Sievers denke in diese Richtung. 

Über den Zusammenschluss mit der OSK, die künftigen Angebote des MCB, die Standorte und Abteilungen sowie die gesamte Struktur des Klinikums bis zu einem nötigen Neubau in Friedrichshafen müsse aber noch entschieden werden. Erste Gespräche und Verhandlungen mit dem Landkreis Ravensburg und den Verantwortlichen der OSK liefen bereits zu den künftigen Leistungen in Ravensburg, Friedrichshafen und Wangen. Tettnang spiele laut Berichten derzeit keine Rolle.

Finanzierung ab 2026 noch offen

Ob die Stadt Friedrichshafen und der Bodenseekreis ausreichend Finanzmittel für das Insolvenzverfahren bereitstellen, bliebe derzeit offen. Denn die notwendige Umstruktierung koste trotz angestrebter Einsparungen Geld. Zum 1. November scheidet die Stadt Friedrichshafen als Geldgeber für die Klinikum Friedrichshafen GmbH, die Klinik Tettnang GmbH und für die MCB Beratung und Pflege GmbH aus, zum 31. Dezember 2025 endet dann die Trägerschaft. Auch der Landkreis schließe eine Trägerschaft vorerst aus. Zur finanziellen Unterstützung sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. 

Am heutigen Dienstag sollen die Gesellschaftergremien den Antrag auf Planinsolvenz für die Krankenhäuser in Friedrichshafen und Tettnang beschließen und die Geschäftsführung offiziell damit beauftragen, die notwendigen Unterlagen vorzubereiten. In den ersten beiden Novemberwochen soll MCB-Geschäftsführer Jan-Ove Faust dann den Insolvenzantrag stellen. 

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