Krankenhaus Rating Report 2020

Wirtschaftliche Lage deutscher Krankenhäuser hat sich weiter verschlechtert

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Wirtschaftliche Lage deutscher Krankenhäuser hat sich weiter verschlechtert
© Pixabay/Steve Buissinne

Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser hat sich im Jahr 2018 weiter verschlechtert.  Laut dem Krankenhaus Rating Report 2020 des Essener Forschungsinstituts RWI befanden sich 13 Prozent der Kliniken im „roten Bereich“ erhöhter Insolvenzgefahr. Im Jahr zuvor waren es noch 11 Prozent, heißt es in der Studie. Auch der Anteil der Krankenhäuser, die auf Konzernebene einen Jahresverlust verzeichnen, ist von 27 auf 29 Prozent gestiegen.

Ursache für die wirtschaftliche Lage soll der Rückgang der stationären Fallzahl – im Jahr 2018 um 0,1 Prozent – sein, der auf den zunehmenden Fachkräftemangel sowie die intensiveren MDK-Prüfungen zurückzuführen sei. Gestiegen sind hingegen die Fördermittel nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG): Sie sind im Jahr 2018 um ein Prozent auf 3,04 Milliarden Euro gestiegen. Langfristig seien die Investitionsmittel aber zurückgegangen. 

RWI-Gesundheitsexperte Prof. Dr. Boris Augurzky geht davon aus, dass die massiven finanziellen Belastungen aus der Corona-Krise spätestens nach der Bundestagswahl im Herbst 2021 im gesamten Gesundheitswesen zu spüren sein werden. "Umso wichtiger ist es, die Gesundheitsversorgung effizient und demografiefest zu gestalten", so Augurzky.

Kirchliche Träger bei der Patientenzufriedenheit vorne

Der Report wurde vom RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und der Institute for Healthcare Business GmbH in Kooperation mit der Bank im Bistum Essen und der Healthcare Information and Management Systems Society (HIMSS) erstellt. Dabei wurde auch erstmals die Zufriedenheit der Patienten mit der ärztlichen und pflegerischen Versorgung untersucht. Die Zufriedenheitswerte seien hoch, in Ostdeutschland würden sie am besten ausfallen. Die Zufriedenheit mit der ärztlichen Versorgung fällt in städtischen Gebieten besser aus, die pflegerische Betreuung dagegen schlechter. Insgesamt würden freigemeinnützige Träger bei der Zufriedenheit mit der pflegerischen Versorgung besser abschneiden als öffentlich-rechtliche und private Träger. Sie profitieren zudem von einer hohen Weiterempfehlung. 

Lieferketten müssen differenziert werden

Die Coronakrise habe gezeigt, wie wichtig es ist, das Gesundheitswesen so aufzustellen, dass die Ressourcen im Fall eines "katastrophalen Ereignisses" rasch umgewidmet werden können und weitgehend unabhängig von anderen Staaten agiert werden kann. Es müssten verschiedene Katastrophenfälle berücksichtigt werden, damit die Ressourcen richtig zugteilt werden könnten. Das gelte auch für Lieferketten, die so gestaltet werden müssten, dass man unabhängiger von einzelnen Zulieferern sei. Dazu müsste die heimische Produktion so umgestellt werden, dass wichtige Güter hergestellt werden könnten. Auch die Telemedizin sollte weiter ausgebaut werden. "Die Covid-19-Pandemie hat der Digitalisierung des Gesundheitswesens einen Schub verliehen, den es zu nutzen gilt", so Sebastian Krolop von HIMSS.

Autor

 Luisa-Maria Hollmig

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