Weltärzte-Präsident Frank Ulrich Montgomery warnt angesichts steigender Patientenzahlen auf den Intensivstationen vor einer Triage. "Wir werden in den Kliniken jetzt eingeholt von den Infektionen, die vor vier Wochen stattgefunden haben", sagte Montgomery gegenüber der "Passauer Neuen Presse".
Während in den ersten beiden Wellen von der Triage kein Gebrauch gemacht wurde, sei es in der dritten Welle vorstellbar, dass es zu Situationen komme, in denen sie angewendet werde. Es sei richtig, dass sich die Kliniken auf einen Ansturm einstellen würden. In der vergangenen Woche teilten erste Kliniken bereits mit, planbare Eingriffe zu reduzieren. In einer Pressekonferenz am Freitag forderte die DIVI einen harten Lockdown, um eine Überlastung auf den Intensivstationen zu vermeiden. Bis Ende April rechnen die Intensivmediziner mit 5.000 Covid-Patienten auf den Intensivstationen. Prof. Dr. Christian Karagiannidis, medizinisch-wissenschaftlicher Leiter des DIVI-Intensivregisters, verwies auf die Notfallreserve mit rund 10.000 Betten, die eine Triage-Situation verhindern könnte.