Die Nürnberger Krankenhäuser Martha-Maria und St. Theresien planen einen Zusammenschluss. Ihr Vorhaben haben die Verantwortlichen der Krankenhausträger gestern vorgestellt.
„Wie alle Kliniken bundesweit stehen auch die Krankenhäuser in Nürnberg aufgrund von Rahmenbedingungen wie gesundheitspolitischer Vorhaben, dem Wettbewerb um Fachkräfte und der steigenden Kosten unter zunehmendem Handlungsdruck“, sagte Hans-Martin Niethammer, Vorstandsvorsitzender des Diakoniewerks Martha-Maria. Analysen hätten gezeigt, dass eine gemeinsame Zukunft des Krankenhauses Martha-Maria Nürnberg und des St. Theresien-Krankenhauses Nürnberg für beide Seiten vorteilhaft sei und viele Chancen biete.
Beide Standorte sollen bleiben
Die Pläne sehen den Erhalt beider Standorte mit unterschiedlichen Angeboten vor. „Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich sicher sein: Beide Standorte bleiben bestehen und sind auch in Zukunft wichtig für die Gesundheitsversorgung in Nürnberg und darüber hinaus“, unterstreicht Rainer Beyer, Hauptgeschäftsführer der Trägergesellschaft für die Einrichtungen der Schwestern vom Göttlichen Erlöser. Alle Details würden in einem gemeinsamen Medizin- und Standortkonzept inklusive mehrjährigem Umsetzungsplan erarbeitet.
Fusion soll 2024 erfolgen
In den kommenden Monaten sollen mehrere Arbeitsgruppen von beiden Krankenhäusern den Zusammenschluss auf allen internen Ebenen und mit den zuständigen Behörden prüfen. Diese Prüfung wird bis zum Sommer dauern. Wenn die Prüfung erfolgreich ist, werden beide Häuser Schritt für Schritt zusammengeführt. Sämtliche Detailfragen sollen dabei noch 2023 geklärt werden. Die rechtliche Umsetzung soll 2024 erfolgen.
Die Verantwortlichen der beiden Träger hatten bereits im vergangenen Jahr die Gespräche über die Bildung eines gemeinsamen Krankenhausverbunds aufgenommen.
Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg
Im Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg, das zum Diakoniewerk Martha-Maria gehört, versorgen 1.100 Mitarbeitende jährlich rund 16.000 stationäre Patientinnen und Patienten, dazu 16.000 ambulante Fälle sowie 500 Patienten in der Geriatrischen Rehabilitation. Das Krankenhaus hat 310 Betten, sowie 39 Plätze in der psychosomatischen Tagesklinik. Zum Krankenhaus Martha-Maria gehören neun medizinische Versorgungszentren, davon sind vier direkt im Krankenhaus angesiedelt.
St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg
Im katholischen St. Theresien-Krankenhaus Nürnberg werden jedes Jahr über 10.000 Patientinnen und Patienten von rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stationär versorgt. Dazu kommen über 11.000 ambulante Behandlungsfälle und rund 300 Patienten in der Geriatrischen Rehabilitation. Die Klinik verfügt über 230 akutstationäre Betten und 25 Betten in der Abteilung für Geriatrische Rehabilitation. Es gehört heute zur TGE-gTrägergesellschaft mbH für die Einrichtungen der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern) Provinz Deutschland.