DKI-Krankenhaus-Barometer

Nur fünf Prozent der Kliniken schätzen ihre Lage als gut ein

  • Finanzierung
Nur fünf Prozent der Kliniken schätzen ihre Lage als gut ein
Der Anteil der Kliniken mit unbefriedigender wirtschaftlicher Lage erreicht in diesem Jahr einen Höchststand von 80 Prozent. © Alexander Stein/Pixabay

Die wirtschaftliche Situation der deutschen Kliniken verschlechtert sich weiter. Laut einer Erhebung des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) haben noch nie so viele Krankenhäuser Verluste verzeichnet wie im Jahr 2023 (61 Prozent der Häuser) und eine so schlechte wirtschaftliche Lage beklagt wie 2024. Der Anteil der Kliniken mit unbefriedigender wirtschaftlicher Lage erreichte 2024 einen Höchststand von 80 Prozent, der in guter wirtschaftlicher Lage mit 5 Prozent einen absoluten Tiefststand. Für 2024 gehen 79 Prozent der Krankenhäuser von einem negativen Jahresergebnis aus. Zwei Drittel der Häuser erwarten für 2025, dass sich ihre wirtschaftliche Situation weiter verschlechtert. Das sind Ergebnisse des Krankenhaus-Barometers 2024 des DKI, einer jährlich durchgeführten Repräsentativbefragung unter den Allgemeinkrankenhäusern in Deutschland. Die Preissteigerungen bei Personal- und Sachkosten wirken sich laut der DKI-Umfrage in 88 Prozent der Krankenhäuser stark oder sehr stark auf ihre Liquidität aus. Vor diesem Hintergrund sind sie teilweise auf finanzielle Unterstützung ihrer Träger angewiesen, um Insolvenzrisiken abzufangen und notwendige Investitionen finanzieren zu können.

„Denn Ursache für die seit Jahrzehnten anhaltende Unterfinanzierung der Kliniken ist neben der mangelhaften Investitionsförderung vor allem der weiterhin ausbleibende Inflationsausgleich. Kliniken dürfen ihre Preise nicht eigenverantwortlich an die Inflation anpassen, haben aber dieselben erhöhten Ausgaben wie alle anderen Wirtschaftszweige. Diese seit Jahren bestehende Schieflage wird die Krankenhausträger 2025 vermehrt zu harten Konsolidierungsentscheidungen zwingen. Dies wird auch negative Auswirkungen auf die regionale Patientenversorgung haben“, erklärt Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Kliniken seien wegen der Defizitlage gezwungen, Einschnitte in der Patientenversorgung vorzunehmen, ohne dass dies noch mit der Krankenhausplanung der Länder abgestimmt werden kann. 

Wie die DKI-Umfrage zeigt, engagieren sich immer mehr Krankenhäuser auch in der ambulanten Versorgung. Rund drei Viertel betreiben mittlerweile ein oder mehrere Medizinische Versorgungszentren (MVZ). Jedes zweite Krankenhaus-MVZ hält auch hausärztliche Angebote vor. Des Weiteren haben viele Krankenhäuser ihre Organisation und ihre Prozesse angepasst, um die spezielle sektorengleiche Vergütung einzuführen (Hybrid-DRG). Dabei werden Leistungen unabhängig davon vergütet, ob sie ambulant oder stationär erbracht werden. 

Die Ergebnisse des Krankenhaus-Barometers 2024 beruhen auf der schriftlichen Befragung einer repräsentativen Stichprobe von zugelassenen Allgemeinkrankenhäusern ab 100 Betten in Deutschland, die von Mitte Mai bis Mitte August 2024 durchgeführt worden ist. Beteiligt haben sich insgesamt 366 Krankenhäuser.

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