Trotz Umsatzsteigerung fährt das Ortenau Klinikum ein Minus von 18,4 Millionen Euro ein. Bereits Anfang Juli ging das Unternehmen in seinem Nachtragswirtschaftsplan von einem negativen Ergebnis aus.
Der Jahresabschluss für das Jahr 2019 wurde am Dienstag vorgestellt. Demnach konnte der Umsatz um rund 12 Prozent auf 403,4 Millionen Euro gesteigert werden. Der Verlust liegt bei 18,4 Millionen Euro, die Investitionen belaufen sich für 2019 auf rund 21 Millionen Euro, heißt es in einer Mitteilung. Mit 76.500 stationär behandelten Patienten ist die Zahl leicht gesunken, die ambulanten Operationen sind mit 10.043 Eingriffen weitgehend konstant geblieben. Fast 90 Prozent der Menschen im Umkreis würden sich für eine Behandlung in dem Klinikum entscheiden. Mit mehr als 5.800 Mitarbeitenden ist das Klinikum auch der wichtigste Arbeitgeber im Kreis, im Jahr 2019 wurde die Zahl um 23 Vollzeitstellen noch erhöht.
"Wie viele andere Kliniken auch, hat das Ortenau Klinikum mit den schwierigen Rahmenbedingungen für Krankenhäuser zu kämpfen", so das Fazit von Geschäftsführer Christian Keller. "Das Spannungsfeld zwischen einer nicht auskömmlichen Krankenhausfinanzierung in Deutschland, einer zunehmenden medizinischen Spezialisierung und einem sich verschärfenden Fachkräftemangel lässt auch für die kommenden Jahre Verluste erwarten", so die Prognose. Nach wie vor sei die Krankenhausfinanzierung in Deutschland unzureichend. Die für 2019 festgelegten Budgeterhöhungen von 2,49 Prozent hätten nicht ausgereicht, um allein die Tariferhöhungen von 2,83 Prozent auszugleichen.