Patrick Jahn übernimmt ab Juli die Professur für Versorgungsforschung an der Universität Halle-Wittenberg. Bisher war Jahn Professor für Versorgungsforschung an die Universität Tübingen. In Halle ist er jedoch kein Unbekannter. Vor seiner Anstellung in Tübingen hatte er die Stabsstelle Pflegeforschung an der Unimedizin Halle geleitet. Mit der Professur soll nun eine Schnittstelle geschaffen werden, Erkenntnisse aus der Versorgungs- in die akut-stationäre Praxis einfließen zu lassen, insbesondere in der Onkologie, bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und in der Altersmedizin.
Pflege im Krankenhaus im Fokus
Die Pflege im Krankenhaus soll im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen. Es gehe ihm darum, zu untersuchen, inwieweit Bewegung und Ernährung die Verträglichkeit einer Chemotherapie und die Lebensqualität der Patienten positiv beeinflussen oder robotergestützte Systeme dazu beitragen können, dass Menschen möglichst lange in der eigenen häuslichen Umgebung wohnen und unterstützt werden können, so Jahn.
Prof. Dr. Jahn ist ausgebildeter Krankenpfleger, hat als solcher unter anderem auch in Israel gearbeitet. Das Studium der Gesundheitswissenschaften schloss er 2006 ab und arbeitete danach zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für die Uniklinik Halle. 2010 übernahm er die Leitung der Stabsstelle Pflegeforschung.
Spiritus rector der PPR 2.0
Im vergangenen Jahr hat er das gerade zur Diskussion stehende Pflegepersonalbemessungsinstrument „PPR 2.0“ mitentwickelt. Die Deutschen Krankenhausgesellschaft, der Deutsche Pflegerat und die Gewerkschaft Verdi hatten es in Auftrag gegeben. Es gilt als Gegenmodell zu den in Kliniken unbeliebten Personaluntergrenzen. Eine Entscheidung des Gesundheitsministers, ob PPR 2.0 eine Zukunft hat, steht noch aus.