Die Rotkreuzklinikum München gGmbH mit beiden Betriebsstätten und die Rotkreuzklinik Wertheim gGmbH haben vor dem Amtsgericht München am Donnerstag das Schutzschirmverfahren eingeleitet. Wie die Häuser mitteilen, fallen darunter auch die Medizinische Versorgungszentrum Alte Grafschaft gGmbH in Wertheim sowie die Medizinisches Versorgungszentrum am Rotkreuzplatz gGmbH in München.
Nicht vom Verfahren betroffen sind die Schwesternschaft München vom Bayrischen Roten Kreuz (BRK) und die Rotkreuzklinik Würzburg gGmbH. Die Partner und Fachanwälte für Insolvenzrecht Mark Boddenberg und Markus Kohlstedt wurden gemeinsam zu Generalhandlungsbevollmächtigten bestimmt, Hubert Ampferl wurde vom Amtsgericht zum vorläufigen Sachwalter bestellt.
Die betroffenen Einrichtungen gerieten durch die nicht auskömmliche Krankenhausfinanzierung bei hohen Inflationskosten und tarifbedingten Kostensteigerungen in eine finanzielle Schieflage, teilte das Unternehmen mit. Die Einleitung des Verfahrens sei in Konsequenz Teil des Sanierungsplans, um die finanzielle Stabilität der Einrichtungen unter dem Dach der Schwesternschaft München zu sichern und auf die anstehenden Rahmenbedingungen der Krankenhausplanung des Bundes vorzubereiten, heißt es in der Mitteilung. Ein entsprechendes strategisches Versorgungskonzept soll für die Standorte neu aufgestellt werden, um die wirtschaftlich tragfähigen Komponenten der Einrichtungen langfristig zu stabilisieren. Das bereits laufende Schutzschirmverfahren der Rotkreuzklinik Lindenberg gGmbH liefe unverändert weiter.
Rotkreuzklinikum München
Das Rotkreuzklinikum München ist ein Schwerpunktversorger, akademisches Lehrkrankenhaus und vereint Medizinischen Versorgungszentren. Das Haus verfügt über insgesamt 435 Betten und beschäftigt 1.090 Mitarbeiter.
Rotkreuzklinik Wertheim
Die gemeinnützige Rotkreuzklinik Wertheim der Schwesternschaft München vom BRK ist ein Haus der Grund- und Regelversorgung. Es verfügt über 170 Betten in den Bereichen Allgemein- und Viszeralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin, Gastroenterologie, Neurologie und Schlaganfalleinheit, Gynäkologie und Geburtshilfe, Anästhesie und Intensivmedizin, Pneumologie und Beatmungsmedizin sowie Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Außerdem bietet sie medizinische Einrichtungen wie Radiologie, Labor sowie Notfall- und Palliativmedizin. Insgesamt beschäftigt die Rotkreuzklinik Wertheim gGmbH 400 Mitarbeiter.