Wie viele andere Krankenhäuser in Deutschland ist auch das Schwarzwald-Baar-Klinikum finanziell in eine Schieflage geraten. „Das Klinikum ist in einer kritischen Phase“, sagte Landrat Sven Hinterseh, zugleich stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums, dem Südkurier. Schon 2021 habe das Defizit 11,3 Millionen Euro betragen. Für 2023 könnte es einer ersten Prognose zufolge auf rund 13 Millionen Euro ausfallen. Der Schwarzwald-Baar-Kreis habe einen Zuschuss von 6,85 Millionen Euro zugesagt. Die Stadt Villingen-Schwenningen, ebenfalls Gesellschafterin des Klinikums, könnte sich an dem Zuschuss beteiligen. Den Rest will das Klinikum selbst durch Einsparungen abdecken, heißt es weiter in dem Bericht.
Schwarzwald-Baar-Klinikum schrieb jahrelang schwarze Zahlen
Die finanziellen Probleme rührten nicht von internen Problemen her, sagt Hinterseh. Vielmehr seien sie vor allem auf die Corona-Pandemie, die steigenden Energiepreise und die Inflation zurückzuführen.
Jahrelang schrieb das Schwarzwald-Baar-Klinikum schwarze Zahlen. Das Jahr 2020 hat es noch mit einem Überschuss in Höhe von 827.792 Euro abgeschlossen. Der Umsatz lag bei 297 Millionen Euro, drei Millionen Euro mehr als im Vorjahr.
Aber schon da gingen die Leistungen zurück und die Aufwendungen stiegen. Der Krankenhausschutzschirm auf Bundesebene sowie unterstützende Leistungen des Landes Baden-Württemberg hatten die Auswirkungen lediglich abgefedert. „Ohne diesen Schutzschirm wären die Einschnitte im Jahr 2020 sogar noch größer geworden, als man im März 2020 befürchtet hatte“, sagte Klinikgeschäftsführer Matthias Geiser damals.
Landrat Hinterseh sieht den Bund in der Verantwortung: „Das System der stationären Versorgung ist bislang nicht auskömmlich finanziert.“