Das SHG Klinikum Merzig ist insolvent und muss ein Schutzschirmverfahren durchlaufen. Ziel sei es, dass Haus bei laufendem Klinikbetrieb durch eine umfassende Sanierung wirtschaftlich langfristig zu stabilisieren, heißt es in einer Pressemitteilung.
Gründe für die starken Defizite sind neben coronabedingten Einnahmeeinbrüchen rückläufige Umsatzerlöse sowie steigende Kosten für Personal, Material und Energie. Auch der Fachkräftemangel und "bürokratische Hürden", die das Bilden finanzieller Rücklagen in der Vergangenheit erschwert hatten, werden genannt. Das Haus könne allein durch kurzfristige Mittel nicht langfristig stabilisiert werden, so Geschäftsführer Bernd Mege. "Eine nachhaltige Lösung und Sanierung aus eigener Kraft ohne externe Unterstützung sind daher nicht möglich."
Jens Lieser und Martin Kaltwasser (Lieser Rechtsanwälte) werden das Verfahren begleiten. In den kommenden Wochen soll nun ein finanzierbares Konzept für den Standort in Merzig entwickelt werden. "Fest steht: Angesichts der aktuellen Lage kommt ein ‚Weiter so‘ nicht in Betracht", so Mege. "Ziel ist in jedem Fall die Fortführung unter Federführung der Trägerschaft durch die SHG-Gruppe", so Mege.
Das Klinikum Merzig ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität des Saarlandes und betreibt 347 Betten und 66 teilstationäre Plätze.