Die katholische Krankenhauslandschaft konsolidiert sich weiter. Die St. Augustinus Gruppe will die Gesellschafteranteile von Kplus übernehmen. Über das Angebot werden die Gremien der Kplus-Gesellschafter in den nächsten Wochen abstimmen, teilte das Unternehmen mit. "Wir sind zuversichtlich, dass die Gesellschafter unserer beiden Gesundheits- und Sozialunternehmen danach den Weg für einen Übernahmevertrag freimachen werden“, sagte Paul Neuhäuser, Vorsitzender der Geschäftsführung der St. Augustinus Gruppe.
Bereits 2019 hatte es Gespräche über einen Zusammenschluss der beiden katholischen Träger rechts und links des Rheins gegeben. Diese hatten seit Beginn der Pandemie jedoch pausiert. Zu unkalkulierbar seien die wirtschaftlichen Auswirkungen zum damaligen Zeitpunkt gewesen. "Inzwischen wurden in sehr konstruktiven Gesprächen Lösungen für die anstehenden Herausforderungen gefunden, und es wurde ein solider und tragfähiger Plan für die kommenden Jahre erarbeitet, der die Fähigkeiten beider Gruppen zusammenführt und sie zukunftsfähig macht", heißt es in der Pressemeldung weiter. Wirtschaftlich stehe die Kplus Gruppe heute deutlich besser da als vor drei Jahren. Wann ein Übernahmevertrag unterschrieben sein wird, steht aber noch nicht fest. Die Entscheidungen zum Krankenhausbedarfsplan und benötigte Investitionsmittel stehen ebenso aus wie die Freigabe des Bundeskartellamts.
Die Kplus Gruppe versorgt unter anderem in vier Krankenhäusern Menschen im Raum Solingen, Leverkusen, Haan und Hilden, die St. Augustinus Gruppe ist an insgesamt 85 Standorten zwischen Mönchengladbach und Solingen, zwischen Krefeld und Pulheim tätig.
Dass das Transaktionsaufkommen im deutschen Krankenhausmarkt im ersten Halbjahr 2022 weiter hoch geblieben ist, zeigt auch das neue f&w-Curacon-Fusionsradar. Im ersten Halbjahr 2022 waren dabei die privaten und freigemeinnützigen Träger am stärksten aktiv.