Anfang April 2024 wurde das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung der St. Marien-Krankenhaus GmbH durch das zuständige Amtsgericht Düsseldorf planmäßig eröffnet, wie das Ratinger Haus mitteilte. Die Belegschaft sei informiert und der Insolvenzgeldzeitraum beendet worden. Damit würden die rund 620 Beschäftigten ihre Löhne und Gehälter nun wieder vom Unternehmen bezahlt bekommen.
Im Januar hatte das Klinikum ein Schutzschirmverfahren beantragt – die Suche nach Investoren blieb jedoch erfolglos, innerhalb der gesetzten Frist seien "keine belastbaren Investorenangebote für das von der Gesellschaft betriebene Krankenhaus in Ratingen eingegangen", heißt es von Seiten des Gesundheitsversorgers.
"Verschiedene Interessenten haben an unserem Investorenprozess teilgenommen und vertiefte Prüfungen durchgeführt", erklärte der Restrukturierungsbevollmächtigte Claus-Peter Kruth. Letztlich habe sich aber niemand gefunden, "der eine tragfähige Basis für die Übernahme des Krankenhauses gesehen hat". Kruth betonte: "Der wirtschaftliche Betrieb des Krankenhauses als Grund- und Regelversorger war und ist auf Basis der aktuellen Finanzierungsbedingungen im Gesundheitswesen nicht darstellbar".
Aktuell befindet sich das Haus in Bezug auf die kommenden Schritte mit dem Sachwalter, dem Gläubigerausschuss sowie der Mitarbeitervertretung im Gespräch.
Betrieb von Altenpflegeeinrichtungen wird optimistisch gesehen
Positiv gestimmt ist der Gesundheitsversorger dagegen mit Blick auf seine Altenpflegeeinrichtungen: Hier verlaufe der Sanierungsprozess planmäßig. "In Bezug auf die Übernahme beider Altenpflegeeinrichtungen – das St. Marien Seniorenheim sowie das Seniorenzentrum Marienhof – hat sich ein Interessent mit seinem Angebot im Investorenprozess durchgesetzt", heißt es in der Mitteilung. "Wir sind zuversichtlich, hier sehr bald eine Sanierungslösung bekanntgeben zu können", beschreibt Geschäftsführer Alexander Hammer die aktuelle Lage.
Die St. Marien-Krankenhaus GmbH besteht seit über 700 Jahren und beschäftigt in katholischer Trägerschaft mehr als 600 Mitarbeiter. Das St. Marien-Krankenhaus umfasst rund 200 Betten.