Corona-Forschung

Unikliniken gründen radiologisches Forschungsnetzwerk

  • Künstliche Intelligenz
Unikliniken gründen radiologisches Forschungsnetzwerk
© GettyImages.com/shapecharge

Die Pandemie offenbarte viele Schwachstellen im Gesundheitswesen ­- unter anderem fehlt es an ausreichender Digitalisierung, nationaler Zusammenarbeit und der strukturierten Erfassung medizinischer Daten zur Pandemie. An diesen Punkt setzt das multizentrische Netzwerk "Racoon" (Radiological Cooperative Network) an, zu dem sich die radiologischen Universitätskliniken mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum, dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin und der Technischen Universität Darmstadt zusammengeschlossen haben. Damit gibt es eine landesweite Infrastruktur zur Erfassung radiologischer Daten von Covid-19-Fällen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert das Projekt. 

Erforscht werden sollen neben Covid auch weitere repräsentative und vergleichbare Lungenerkrankungen. Die Datengrundlagen werden zur Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz genutzt und somit neue Erkenntnisse über die Erkrankungen gewonnen und verfügbar gemacht. Dazu wurden an nationalen und internationalen Standards orientierte radiologische Befundungsstandards sowie ein umfassendes Bildglossar, ausführliche Dokumentationsmaterialien, interaktive Workshops und Lehreinheiten geschaffen. 

Der Datensatz erhält bereits 6,6 Millionen Befunditems, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Röntgengesellschaft und bietet die Möglichkeit die radiologischen Befunde in großer Zahl und in Echtzeit zu verarbeiten. Zuvor war dies nicht möglich. "Die klassische radiologische Befundung, bei der der Befund einfach als Freitext eingetragen wird, ist für eine groß angelegte maschinelle Auswertung nicht geeignet", erklärt Prof. Dr. Dr. Thomas Vogl, Leiter des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Frankfurt. Das koordinierende Team des "Racoon"-Netzwerkes wurde für sein Engagement von der Deutschen Röntgengesellschaft mit der Hermann-Rieder-Medaille ausgezeichnet. 

   

Autor

 Luisa-Maria Hollmig

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