Die Unikliniken in Halle und Magdeburg haben im vergangenen Jahr ein Defizit von 74,4 Millionen Euro eingefahren. Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, entfallen 50,2 Millionen Euro auf Magdeburg, 24,2 Millionen Euro auf Halle. Ursache sind vor allem die Belastungen durch die Pandemie. In einer Antwort auf eine Anfrage der Linken nennt die Landesregierung die Ursachen für das Defizit. Neben den pandemiebedingten Mehrbelastungen und Einnahmeverlusten nennt sie auch den intensiven Wettbewerb zu anderen Häusern. Insbesondere die Konkurrenz zu privaten Trägern habe erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen, heißt es. Aktuell befände sich das Klinikum in einem umfassenden Sanierungs- und Transformationsprozess. Angestrebt werde eine deutliche Ergebnissteigerung bis 2027.
Weitere Punkte:
- Betrieb und Erhalt der teilweise denkmalgeschützten Pavillionstruktur. Für Logistik und Transport zwischen den Häusern fallen 20 Millionen Euro pro Jahr an.
- Zusätzliche Tarifkosten von etwa 20 Millionen Euro, die anfallen weil die Uniklinik Magdeburg nach TV-L inklusive Universitätsklinikzulage zahlt.
- Unzureichende Finanzierung der Hochschulambulanz. Pro Ambulanzfall erhält die Uniklinik 150 Euro, die Echtkosten liegen aber bei 254 Euro.
- Die Forderungen der Krankenkassen betragen allein für das Pflegebudget 2020 66,6 Millionen Euro. Die Kassen wollen nach Angaben des Landes ab 5,1 Millionen Euro weniger zahlen.
- Massive Preissteigerungen bei Dienstleistungen und Verbrauchsgütern aufgrund von Rohstoffknappheit, Lieferkettenproblem und Energiepreissteigerungen.