Die Unikliniken Mannheim und Heidelberg haben ihre Pläne der Fusion Anfang 2022 vorgestellt. Entstehen soll eine "vereinte Universitätsmedizin Heidelberg" samt Gesundheitsallianz, um national und international konkurrenzfähig zu sein. Gesundheitsversorgung, Forschung, Lehre und Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in die Versorgung sollen zudem eng miteinander verknüpft sein, um eine neue Leitindustrie zu begründen.
Das Mannheimer Krankenhaus steckt seit 2014 in Finanznöten und schloss 2019 mit einem Defizit von 40 Millionen Euro. Im Jahr 2018 lag dieser in Heidelberg bei rund 9,5 Millionen Euro.
Das vorgestellte, strategische Konzept sieht vor:
- "Das Universitätsklinikum Mannheim soll von der Trägerschaft durch die Stadt Mannheim in die Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg wechseln.
- Zugleich sollen die beiden Universitätskliniken, die bereits eng mit der Universität Heidelberg verbunden sind, zu einer vereinten Universitätsmedizin Heidelberg mit einem Campus Mannheim und einem Campus Heidelberg zusammengeführt werden.
- Bereits jetzt sind die beiden Medizinischen Fakultäten an den Standorten Heidelberg und Mannheim integraler Bestandteil der Universität Heidelberg. Nach einer Übergangszeit sollen sie zu einer Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg zusammengeführt werden.
- Unter Einbezug der universitätsmedizinischen Einrichtungen soll die Heidelberg Mannheim Health and Life Science Alliance geschaffen werden. Sie soll eine rechtliche Struktur erhalten und neue gemeinsame Initiativen der universitären Einrichtungen und vier außeruniversitären lebenswissenschaftlichen Institutionen (dem Deutschen Krebsforschungszentrum, dem Max-Planck-Institut für medizinische Forschung, dem Europäische Laboratorium für Molekularbiologie und dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit) gestalten. (...)
- Um die Translation von Forschungsergebnissen in die Gesundheitsversorgung zu beschleunigen und um den Transfer von Erkenntnissen in technische Anwendungen durch Wirtschaft und Industrie zu intensivieren, ist die Allianz als inhaltlich offene Struktur gedacht, die weitere wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen unterschiedlicher Größe und Ausrichtung projektbezogen zusammenführt. Sie wird damit weit über den engeren lebenswissenschaftlichen Kernbereich hinausreichen."