Die Universitätsmedizin Mainz baut ihren Vorstand grundlegend neu auf. Auf den bisherigen Wissenschaftlichen Vorstand Ulrich Förstermann sollte ursprünglich Thomas Kamradt folgen, nachdem der Aufsichtsrat der Klinik dem Fachbereichsrat Kamradt vorgeschlagen hatte. Kamradt entschied sich gegen den Wechsel nach Mainz, informiert das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz.
Aufsichtsratsvorsitzender der Uniklinik, Staatssekretär Denis Alt, erklärt: "Die Entscheidung von Prof. Dr. Thomas Kamradt ist eine persönliche Entscheidung, die wir respektieren müssen. Wir bedauern, dass er nun doch nicht Teil des Neustarts an der Universitätsmedizin Mainz sein wird, sind jetzt jedoch froh über die Klarheit und zuversichtlich, dass wir zeitnah einen neuen Vorschlag machen können, um im kommenden Jahr den Vorstand zu komplettieren. In den nächsten Tagen werden deshalb Gespräche mit dem Aufsichtsrat und Vertretern des Fachbereichs geführt. Dabei wird das weitere Verfahren festgelegt." Die begonnene Neuausrichtung der Universitätsmedizin sei davon inhaltlich nicht betroffen.
Mit der Neuaufstellung auf Vorstandsebene endet der seit Monaten anhaltende Streit zwischen Ärzteschaft und Vorstand. Die Universitätsmedizin Mainz macht seit Jahren Verluste im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Das Land plant in den kommenden Jahrzehnten eine grundlegende Sanierung und will dafür einen Betrag in Höhe von rund zwei Milliarden Euro zur Verfügung stellen.