Der Berliner Krankenhauskonzern Vivantes setzt bei der Entwicklung neuer Küchenrezepte auf ernährungsmedizinische Fachexpertise. Ab 2025 wird das hauseigenen Zentrum für Ernährungsmedizin die Vivantes Gastronomie begleiten, um den Genesungsprozess der Patienten besser zu unterstützen.
Im Mittelpunkt stehen Erkrankungen, die durch unsachgemäße Ernährung, Mangelernährung oder andere ernährungsbezogene Umstände verursacht oder mitverursacht wurden, erklärt Vivantes Gastronomie Geschäftsführer Tobias Grau. "Erkrankungen können den Stoffwechsel im Körper verändern und dadurch beispielsweise einen erhöhten Kalorienbedarf auslösen, sodass zusätzliche Nährstoffe und Energie ergänzt werden müssen." Vivantes arbeitet in der Gastronomie mit und der veganen Biomanufaktur Planet V und Sternekoch Max Strohe zusammen, der mit dem Krankenhausteam verschiedene kulinarische Kreationen entwickelt hat. Wie das Berliner Unternehmen in den vergangenen sieben Jahren seine Gastronomie komplett umgekrempelt hat, lesen Sie in der neuen Ausgabe von f&w.
Grau erwartet durch die neue Kooperation eine bessere Qualität der Patientenversorgung. "Neben regelmäßigen Befragungen zur Zufriedenheit von Patient:innen, Bewohner:innen der Hauptstadtpflegehäuser und der Mitarbeitenden, erfolgt in den Kliniken ein ernährungsmedizinisches Screening der Patient:innen, durch das ermittelt wird, wie sich ihr Ernährungszustand verbessert." Die Entwicklung der Rezepturen habe teilweise zu zusätzlichen Kosten geführt. In enger Abstimmung mit Strohe konnten dabei größere Kostensteigerungen vermieden werden, so Grau. Auch die unterschiedlichen Menü-Komponenten haben die zusätzlichen Kosten kompensiert.
Das Zentrum für Ernährungsmedizin und Diabetologie ist zentrale Anlaufstelle für Ernährung, Ernährungsberatung und Ernährungsmedizin in den Vivantes Kliniken. Bislang verfügen laut Vivantes weniger als fünf Prozent der Krankenhäuser in Deutschland über ernährungsmedizinische Fachexpertise.