Dr. Susanne Wagenmann wurde zur alternierenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates für die Arbeitgeberseite des AOK-Bundesverbands gewählt. Mit Dr. Carola Reimann als Vorstandsvorsitzende stehen damit erstmals zwei Frauen an der Spitze.
Wagenmann bringt viel Erfahrung im Gesundheitswesen mit und ist seit Herbst 2020 als Abteilungsleiterin Soziale Sicherung bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) tätig. Zuvor war die promovierte Volkswirtin unter anderem in leitender Position in der ärztlichen Selbstverwaltung beschäftigt. Seit April 2021 ist sie alternierende Vorstandsvorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR). Beim Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) engagiert sich Wagenmann zudem ehrenamtlich als Kuratoriumsmitglied.
Als vordringliche Aufgabe der neuen Bundesregierung sieht Wagenmann die Einleitung echter Strukturreformen. "Die Ampel-Koalition muss diese Reformen nun schnell angehen, auch wenn die Ausgangslage durch die Pandemie nicht einfach ist“, sagt Wagenmann und fordert die Stabilisierung des Sozialversicherungsbeitragssatzes. Auch in Zukunft müsse die Krankenversicherung leistungsfähig und finanzierbar bleiben.
Die Personalie von Reimann als Vorstandsvorsitzende stand bereits im vergangenen Jahr fest. Im März legte sie ihr Amt als Gesundheitsministerin von Niedersachsen nieder, das sie seit 2017 innehatte. Zuvor war die Braunschweigerin 17 Jahre lang Abgeordnete im Bundestag, unter anderem als gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und als Vorsitzende des Gesundheitsausschusses. In ihrem neuen Amt folgt sie auf Martin Litsch. "Es gibt viel zu tun. Der Reformbedarf im deutschen Gesundheitswesen ist unübersehbar", sagt die neue Vorstandschefin.