Unklarheiten

Was bleibt vom St. Marien-Krankenhaus Ratingen?

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Was bleibt vom St. Marien-Krankenhaus Ratingen?
© GettyImages/ayo888

Zwischen der Stadt Ratingen und dem St. Marien-Krankenhaus herrscht Unklarheit. Am vergangenen Freitag informierte das Ratinger Krankenhaus über seine Schließung aufgrund nicht tragfähiger Investorenangebote.

Die Stadt Ratingen reagierte noch am selben Tag mit einem Appell an den Träger des St. Marien-Krankenhauses, konstruktiv "an einer möglichen Lösung mitzuwirken", um zumindest die medizinische Akutversorgung am Standort unter tragbaren Rahmenbedingungen zu erhalten. Der Bürgermeister von Ratingen, Klaus Pesch, sowie der Erste Beigeordnete, Patrick Anders, (beide CDU) hätten umgehend entsprechende Gespräche aufgenommen, erste Signale seien durchaus positiv gewesen.

"Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass der Krankenhausträger und die Geschäftsführung kein Interesse am Weiterbestand eines wenn auch reduzierten medizinischen Angebots am Standort haben", unterstellte Pesch. "Durch die voreilige Schließungsmitteilung wurden wir, wie schon mehrere Male zuvor in den letzten Monaten, vor vollendete Tatsachen gestellt."

Ratinger Klinik zeigt sich für Gespräche grundsätzlich offen

Aufgrund der insolvenzrechtlichen Vorgaben könne ein defizitärer Krankenhausbetrieb nicht aufrechterhalten werden, teilte das Krankenhaus in einer darauffolgenden Stellungnahme vor wenigen Tagen mit. Auch die Personalsituation des Krankenhauses lasse eine längere Aufrechterhaltung des Krankenhausbetriebes nicht zu. "Deshalb war es aus tatsächlichen, wirtschaftlichen und rechtlichen Gründen unumgänglich, einen geordneten Schließungsprozess nach dem kommunizierten Zeitplan einzuleiten", verteidigte sich das Krankenhaus. Die Stadt Ratingen sei über sämtliche Schritte informiert gewesen.

Für Gespräche über eine mögliche Akutversorgung am Standort, bei der es ersichtlich nicht um eine Fortsetzung der stationären Krankenversorgung geht, stehe die Geschäftsleitung der St. Marien-Krankenhaus GmbH jederzeit zur Verfügung, heißt es vonseiten der Klinik.

Anfang April 2024 wurde das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet, im Januar hatte die Klinik ein Schutzschirmverfahren beantragt. Ob die medizinische Akutversorgung in Ratingen eine Zukunft hat, bleibt zunächst offen. Auf eine Anfrage von BibliomedManager reagierte das Ratinger Krankenhaus bislang noch nicht. 

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