Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser hat sich im Geschäftsjahr 2023 verschärft. Das zeigt eine Auswertung der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Curacon.
Demnach war die Umsatzrendite mit plus 0,1 Prozent gerade noch positiv. 2022 und 2021 lag diese mit jeweils plus 0,6 Prozent bereits auf niedrigem Niveau. Auch das Umsatzwachstum fiel 2023 mit plus 2,3 Prozent (Vorjahr plus 4,4 Prozent) geringer aus. Die Bettenauslastung ist trotz Bettenabbaus auf 68 Prozent gesunken (2022: plus 71 Prozent). Trotz des Leistungsrückgangs bauen die Krankenhäuser weiteres Personal (plus 2,7 Prozent Vollkräfte) auf, vor allem bei Pflegekräften (plus 5,1 Prozent), aber auch bei Ärzten (plus 2,6 Prozent).
"Die Schere zwischen Umsätzen und Kosten klafft immer weiter auseinander. Tarifsteigerungen, weiterer Personalaufbau und inflationsbedingte Kostensteigerungen von plus 7,5 Prozent gegenüber 2022 erhöht die Belastung für die Krankenhäuser. Gleichzeitig liegt das Leistungsvolumen der Krankenhäuser etwa 12 Prozent unter dem Niveau von 2019 – eine Situation, die zu einer langfristigen Gefährdung der Patientenversorgung führen wird", kommentiert Christian Heitmann, Partner und Leiter der Unternehmensberatung bei Curacon, die Ergebnisse.
Notwendige Investitionen könnten nicht durch das operative Ergebnis finanziert werden und müssten daher entweder zurückgestellt oder durch Bankkredite finanziert werden. Höhere Kosten bei gleichzeitig verzögerten Zahlungen der Krankenkassen durch den steigenden Bestand von Ausgleichsforderungen führten zu einer weiteren Belastung der Liquidität und Kreditlinien der Krankenhäuser.
Die Einordnung der wirtschaftlichen Lage basiert laut Curacon auf den Daten von Prüfungen bei über 2.000 Mandanten aus der Gesundheits- und Sozialwirtschaft für das Geschäftsjahr 2023 sowie den veröffentlichten Kennzahlen weiterer Einrichtungen. Branchenspezifisch werden ca. 800 aktuelle Jahresabschlüsse mit anonymisierten Mandats-Daten sowie verfügbaren Marktdaten kombiniert.