Wie lief Ihr erstes Einstellungsgespräch?
Mein erstes Vorstellungsgespräch verlief etwas chaotisch: Ich war damals in Ecuador und musste das Gespräch aufgrund der Zeitverschiebung um 6 Uhr morgens per Videocall wahrnehmen. Mitten im Gespräch unterbrach mich meine Mitbewohnerin und erkundigte sich nach ihrer Wäsche, die sie nicht finden konnte. Einerseits war diese Interaktion reichlich unprofessionell, andererseits hat sie das Gespräch deutlich aufgelockert. Daneben gab es Einstellungsgespräche, in denen ich beispielsweise gefragt wurde, wie ich einer alleinerziehenden Mutter kündigen würde, sowie ein Assessment-Center, in dem sich ein Klinikgeschäftsführer im Rahmen eines Rollenspiels als bissige Stationsleitung ausgab. Meine Aufgabe bestand darin, geschickt mit ihr zu kommunizieren, um wichtige Informationen über den Stationsbetrieb zu erhalten. Auch hier wurde herzlich beim Interview gelacht.
Was war Ihr einprägsamstes Erlebnis während eines Bewerbungsgesprächs?
Ich werde nie vergessen, dass ich einmal einen Businesscase bearbeiten musste, in dem die Fragestellung tatsächlich lautete: Wie viele Smarties passen in einen Smart? Letztlich erreichte ich die nächste Runde, somit gehe ich davon aus, dass meine Herleitung zur Lösung der Aufgabe schlüssig gewesen sein muss.
Was war zuletzt Ihre größte berufliche Herausforderung?
Während der Coronapandemie leitete ich zwei Häuser – die Schön Klinik Düsseldorf und die Schön Klinik Lorsch – als Klinikgeschäftsführerin parallel. Ich empfand es als herausfordernd, hier ohne jegliche Vorerfahrungen anderer oder Blaupausen zu agieren und Pandemiemanagement zu betreiben sowie gleichzeitig die jeweiligen Landesregeln immer im Blick zu behalten. Was half, war die übergreifende Zusammenarbeit der gesamten Klinikgruppe. Hier profitierten die einzelnen Standorte enorm von den Erfahrungen der jeweils anderen.
Die drei meistgenutzten Apps auf Ihrem Smartphone sind …?
Ich informiere mich schnell und niederschwellig bei Spiegel Online, kommuniziere im Alltag gern via Whatsapp und entspanne bei Spotify.
Was tun Sie in Ihrer Freizeit am liebsten, um zu entspannen?
Ich treibe leidenschaftlich gern Sport, spiele seit meinem sechsten Lebensjahr Handball und gehe regelmäßig ins Fitnessstudio. Auch Wassersportarten wie Tauchen oder Wakeboarden machen mir Spaß. Ebenso gut kann ich beim Wellness oder bei Kurzreisen in Europa abschalten.
Kerstin Pittman ist seit Februar Geschäftsführerin des Hamburger Klinikstandorts der Schön Klinik Gruppe. Sie war seit Januar 2020 Geschäftsführerin der Schön Klinik Düsseldorf. Zuvor war die gelernte Gesundheitsökonomin in verschiedenen Geschäftsführerpositionen bei Fresenius Helios und in der Healthcare-Start-up-Branche tätig.