BMG-Vergleichsportal

Thüringens Gesundheitsministerin kritisiert Klinikatlas

  • Krankenhausreform
Thüringens Gesundheitsministerin kritisiert Klinikatlas
Heike Werner (DIE LINKE) Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie © www.photofarm.de

Der seit zehn Jahren erscheinende Thüringer Krankenhausspiegel ist nach Ansicht von Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) dem Klinikatlas des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) überlegen. Im BMG-Atlas seien teilweise Fehler enthalten, sagte Werner in Erfurt bei der Vorstellung der aktuellen Ausgabe des Thüringer Krankenhausspiegels. Die Kritik am BMG-Atlas, in dem offenbar viele Klinikdaten nicht korrekt sind, kommt derzeit von vielen Seiten. Fachgesellschaften, Ärzteverbände, Krankenhausgesellschaften, Bundesländer oder Gewerkschaften – viele fordern entweder eine Offline-Stellung des Portals oder die Kennzeichnung bestimmter Schwachstellen.

Werner unterstrich, dass die Datengrundlage für das Onlineangebot des BMG unzureichend sei. Aus Sicht der Länder wäre es besser gewesen, den Start des Bundes-Klinik-Atlasses zu verschieben, bis dessen Datengrundlage ausreichend groß ist. Mit diesem Vorstoß hätten sich die Länder allerdings nicht bei Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) durchsetzen können, sagte Werner. Ohnehin vermittele Lauterbach zu häufig den Eindruck, die Bundesländer und die Krankenhäuser würden sich nicht darum kümmern, wie es um die Qualität in den Einrichtungen stehe, sagte Werner. Das sei falsch.

Auch die Vorsitzende der Landeskrankenhausgesellschaft Thüringen, Gundula Werner, kritisierte den Bundes-Klinik-Atlas. Es sei richtig, den Patienten gegenüber Transparenz darüber herzustellen, mit welcher Qualität in den einzelnen Kliniken welche Leistungen erbracht würden. "Das ist da nicht der Fall", sagte Werner. An den Erhebungen zum Thüringer Krankenhausspiegel würden sich inzwischen 31 Thüringer Krankenhäuser mit 39 Standorten beteiligen, somit seien dort fast 90 Prozent der im Freistaat vorhandenen Klinikbetten erfasst. 
Der Bundes-Klinik-Atlas war Mitte Mai online gegangen. Lauterbach hatte ihn damals als einen „übersichtlichen Wegweiser durch den Krankenhaus-Dschungel“ bezeichnet. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums ist geplant, dass auch über diesen Atlas in Zukunft noch mehr Informationen als bislang abrufbar sein werden.

Schwerpunkt des aktuellen Thüringer Krankenhausspiegels ist die Versorgung von Patientinnen, die an Brustkrebs erkrankt sind. Dabei zeige sich, dass die an den Erhebungen teilnehmenden Krankenhäuser eine noch bessere Behandlung der Betroffenen gewährleisten würden, als die deutschen Krankenhäuser das im Bundesdurchschnitt täten, hieß es. Beispielsweise sei es in Thüringen im Jahr 2022 nach 8,1 Prozent aller wegen Brustkrebs durchgeführten Operationen nötig gewesen, erneut zu operieren. Bundesweit habe diese Notwendigkeit in 10,7 Prozent aller Fälle bestanden.

Quelle: dpa
 

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Mit unserem täglichen Newsletter informieren wir bereits rund 10.000 Empfänger über alle wichtigen Meldungen aus den Krankenhäusern und der Gesundheitsbranche

Kontakt zum Kundenservice

Rufen Sie an: 0 56 61 / 73 44-0
Mo - Fr 08:00 bis 17:00 Uhr

Senden Sie uns eine E-Mail:
info@bibliomedmanager.de

Häufige Fragen und Antworten finden Sie im Hilfe-Bereich