Mit großer Deutlichkeit haben sich die Christlichen Krankenhäuser in Deutschland (CKiD) in die Debatte um Personalmindeststandards eingeschaltet. Sie lehnen pauschale festgelegte Personalvorgaben, wie das Bundeskabinett sie am Mittwoch beschloss, und fordert flexible Spielräume. Bauliche Besonderheiten oder der Qualifikationsmix der Mitarbeiter sollten Berücksichtigung finden, heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Der nun vorgelegte Gesetzesentwurf sei keine Lösung für die Probleme der Pflege im Krankenhaus.
Zwar begrüßt der Verband, dass die Bundesregierung mehr finanzielle Mittel für Pflegepersonal zur Verfügung stellt. Für pauschale Vorgaben seien die Kliniken zu unterschiedlich strukturiert. "Stattdessen brauchen wir geeignete Instrumente, die den Personalbedarf in den einzelnen Abteilungen valide bestimmen", sagte der Vorsitzende des Deutschen Evangelischen Krankenhausverband e.V (DEKV) Christoph Radbruch. "Diese sollten die Zusammensetzung der bestehenden Teams, die Patientenstruktur und bauliche Voraussetzungen mit einbeziehen. Damit die Maßnahmen den Patienten wirklich zugutekommen, muss jedes Krankenhaus sie eigenverantwortlich mitgestalten können." Der Verband kritisiert zudem, es stünden nicht genug Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung, um den Bedarf zu decken. Betroffene Häuser, die die Vorgaben unverschuldet nicht erfüllen können, mit Sanktionen zu belegen, bezeichnet die CKiD in ihrer Mitteilung als "kontraproduktiv". An den anstehenden Verhandlungen zwischen Selbstverwaltung und Krankenkassen werden sich die CKiD nach eigener Aussage "konstruktiv mit eigenen Lösungsvorschlägen beteiligen".