Fachkräftemangel

DKG warnt vor starren Personalvorgaben

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DKG warnt vor starren Personalvorgaben
Klinikum Kassel Intensivpflege © ©Werner Krueper Fotografie und Film

Angesichts des immer stärkeren Fachkräftemangels in der Pflege warnt die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) vor zu starren Personalvorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). „Wir verweigern uns nicht, pflegeintensive Bereiche zu identifizieren“, sagte DKG-Hauptgeschaftsführer Georg Baum am Mittwoch bei der Präsentation der Studie „Personalsituation in der Intensivpflege und Intensivmedizin“ des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI). Diese dürfe aber nicht dazu führen, dass die Krankenkassen ihre Stellung im G-BA dazu nutzten, „möglichst viele Krankenhäuser zu schließen“.

Baum verwies darauf, dass die Richtlinie des G-BA zu Bauchaortenaneurysma eine Fachkraftquote von 50 Prozent festlege, die Fachgesellschaft aber nur 30 Prozent fordere. „Eine fundierte medizinische/wissenschaftliche Begründung liegt nicht vor“, so Baum. Insbesondere auf Intensivstationen dürfte es künftig striktere Personalmindestvorgaben geben. Baum dazu: „Aktuell können allein in der Intensivpflege 3.150 vorhandene Stellen nicht besetzt werden. Durch Personaluntergrenzen und dadurch neu geschaffene Stellen wird diese Zahl steigen.“

Der DKI-Studie zufolge hatten im Herbst 2016 53 Prozent der Kliniken Probleme, Pflegestellen in ihren Intensivbereichen zu besetzen. „Die Stellenbesetzungsprobleme nehmen seit 2009 deutlich zu“, sagte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum. In Deutschlands Krankenhäusern arbeiten laut DKI-Daten derzeit rund 53.400 Vollzeitkräfte (69.700 Köpfe) in der Intensivpflege.

Insgesamt erfüllten 75 Prozent der Krankenhäuser die Fachkraftquoten der Fachgesellschaft auf Intensivstationen von 30 Prozent, im Schnitt betrage die Quote sogar 44 Prozent. Eine Pflegekraft versorge im Durchschnitt 2,2 Patienten (Fälle) pro Schicht. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) empfehle eine Quote von 2. Laut DKG sind derzeit 10.000 Stellen in der Pflege nicht besetzt, weil sich keine qualifizierten Bewerber fänden. 

Autor

Dr. Stephan Balling

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