Die von mehreren Parteien in ihren Wahlprogrammen geforderte Rückkehr zur paritätischen Beitragsfinanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) könnte laut einer Studie das Wirtschaftswachstum verlangsamen. Ohne Zusatzbeitrag würde das Bruttoinlandsprodukt künftig um 0,4 Prozent niedriger ausfallen als ohne Änderungen, ergab eine Simulation des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Damit würde es um 13 Milliarden Euro niedriger ausfallen. Laut IW-Berechnung würde zudem die Erwerbslosenquote um 0,8 Prozentpunkte höher liegen als ohne Reformen.
Eine paritätische Finanzierung sei auch als sozialpolitisches Instrument ungeeignet, so die IW-Forscher. Private Haushalte würden zwar um 7,4 Milliarden Euro entlastet. Die Verteilung der Nettoeinkommen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ändere sich dadurch aber kaum. Das Verhältnis der Nettoeinkommen zwischen oberem und unterem Zehntel sinke lediglich um 0,2 Prozent.
SPD, Grüne und Linke haben sich in ihren Wahlprogrammen für eine Rückkehr zur Beitragsparität ausgesprochen. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte kürzlich den Zusatzbeitrag für Versicherte verteidigt.