Der Leiter des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG), Christof Veit, hat einen intensiven Dialog über den Qualitätsreport des Instituts angeregt, der in dieser Woche veröffentlicht wurde. Alle wollten die Patientenversorgung verbessern, sagte Veit heute bei der Qualitätssicherungskonferenz des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) in Berlin. Hierzu könne der Bericht aber nur dann beitragen, wenn darüber auch diskutiert werde. Man könne sich zwar auf einen Qualitätsbegriff einigen, doch die Erwartungen an gute Qualität gingen auseinander. Es komme deshalb darauf an, in den Dialog darüber zu einzutreten, was unter Qualität genau verstanden werde.
Das IQTIG hatte in dieser Woche zum zweiten Mal seinen Qualitätsreport vorgelegt. Darin hatte sich bei 53 der 238 ausgewerteten Indikatoren eine „signifikante Verbesserung“ gezeigt. Bei neun Indikatoren lagen jedoch Hinweise auf eine Verschlechterung vor. Als „besorgniserregend“ hatte Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mitglied des G-BA, die Dauer vor der OP bei der osteosynthetischen Versorgung einer hüftgelenknahen Femurfaktur bezeichnet.
IQTIG-Leiter Veit sprach sich heute in Berlin mit Blick auf die Qualitätssicherung (QS) für einen Mix aus Motivation und Kontrolle aus. Wenn es in Einrichtungen trotz mehrfachen strukturierten Dialogs aber keine Verbesserungen gebe, dann müsse irgendwann „auch mal Ende der Fahnenstange sein“. Er bezog sich dabei auf die sieben Indikatoren, für die im Qualitätsreport ein „besonderer Handlungsbedarf“ festgestellt wurde. Sie betreffen unter anderem die Bereiche der Herzschrittmacherversorgung und Geburtshilfe.
Hinsichtlich der sektorenübergreifende QS hatte Veit bereits gestern deutlich gemacht, dass diese vorankommt. Mittlerweile habe die Selbstverwaltung in drei Bundesländern die nötigen Landesarbeitsgemeinschaften gegründet, die für den Datentransfer nötig seien: Bayern, das Saarland und Thüringen. Er rechne damit, dass der Prozess bald in allen Bundesländern abgeschlossen sei.
Für das kommende Jahr versprach Veit erste Ergebnisse für die beiden bisher bereits der sektorenübergreifenden QS unterliegenden Leistungsbereiche „Perkutane Koronarintervention (PCI) und Koronarangiographie“ (Herzkatheter) sowie „Vermeidung nosokomialer Infektionen - postoperative Wundinfektionen“. Hier lägen mittlerweile ausreichend Daten vor, die von den Krankenkassen bereitgestellt würden.