Kliniken mit großen Operations-Bereichen schneiden aus Sicht von Pflegekräften schlechter ab als solche mit kleinen. Das hat eine Umfrage der Frankfurt University of Applied Sciences unter mehr als 1.950 Mitarbeitern aus den Bereichen OP-Pflege und Anästhesie-Pflege ergeben. Laut dem OP-Barometer schätzen Pflegekräfte aus Kliniken mit 9 bis 12 oder über 12 Sälen die eigene Leistungsfähigkeit negativer ein als Mitarbeiter kleinerer OP-Bereiche. „Gründe hierfür dürften in großen OP-Bereichen im Wesentlichen in strukturellen Defiziten im Hinblick auf die Personalführung und -ausstattung liegen“, erklärte Thomas Busse, Direktor des Zentrums für Gesundheitswirtschaft und -recht (ZGWR) der Frankfurt University of Applied Sciences.
In den OP-Bereichen sind mittlerweile weniger Pflegekräfte mit ihrer Arbeit zufrieden als früher, hat das OP-Barometer ergeben. 61 Prozent der Befragten gaben im vergangenen Jahr an, mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden zu sein. 2011 waren es noch zehn Prozentpunkte mehr. Positiv hat sich hingegen nach Ansicht der Pflegekräfte die Sterilgutversorgung entwickelt. Während sie im Jahr 2011 noch von rund 44 Prozent als problematisch eingeschätzt wurde, waren es im vergangenen Jahr nur noch rund 34 Prozent.
Fast jeder Zweite gab zudem an, dass aus ihrer Sicht die Gefährdung von Patienten in den letzten zwei Jahren zugenommen hat. Gründe hierfür sind aus Sicht der Pflegekräfte vor allem, dass es nicht genügend Pflegepersonal gibt und die Krankenquote sowie Fluktuationsrate bei neuen Mitarbeitenden hoch ist. Kritisch sehen die Pflegekräfte laut der Umfrage auch die Qualität in den OPs. So würden sich nur etwa 62 Prozent aus fachlicher Hinsicht in ihrem OP operieren lassen.