Regina Klakow-Franck, eines von drei unparteiischen Mitgliedern im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), ist dafür, die Übergangsphase für die geplanten strengen Personalvorgaben bei der Versorgung von Frühchen über das Jahr 2019 hinaus zu verlängern. „Uns ist bewusst, wie komplex die Thematik ist“, sagte Klakow-Franck heute auf dem Frühjahrsforum der Deutschen Hochschulmedizin in Berlin. Gegebenenfalls müsse die Übergangsregelung verlängert werden. „Ich plädiere dafür, nichts zu überstürzen“, sagte Klakow-Franck.
Die Medizinerin, die Mitte des Jahres aus dem G-BA ausscheiden wird, weil sie von den Parteien der Selbstverwaltung nicht wieder für das Amt nominiert wurde, sagte, dass 85 Prozent der Perinatalzentren derzeit die Vorgaben einer Betreuung von Pflegekraft zu Frühchen von eins zu eins nicht einhalten könnten. Das gelte für große wie kleine Häuser. Alternativ zu einer Fristverlängerung seien auch Ausnahmen möglich, etwa bei Mehrlingsgeburten. Klakow-Franck plädierte dafür, die Vorgaben für die Frühchen-Betreuung „inhaltlich medizinisch“ weiterzuentwickeln. Es gebe „stabile Phasen“, die kein solches personalintensives Betreuungsverhältnis erforderten, sagte sie.