Die Bundesregierung will verstärkt Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten für den deutschen Arbeitsmarkt gewinnen und dazu neue Partnerschaften aufbauen. Mithilfe von berufsbildenden Kooperationen mit Schulen im Ausland und Ausbildungspartnerschaften sollen zusätzliche Beschäftigte unter anderem für den Gesundheits- und Pflegebereich angeworben werden. Das geht aus dem Eckpunktepapier zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten hervor, das heute in Berlin vorgestellt wurde.
Demnach sollen zudem Berufsbildungsprogramme mit integrierter Sprachausbildung im Pflegebereich geschaffen werden. Diese sollen vor allem im Ausland angeboten und durch die Branche selbst finanziert werden. Darüber hinaus will die Bundesregierung zusammen mit Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen eine Werbestrategie erarbeiten, um Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt zu gewinnen.
Wie bereits kürzlich bekannt geworden war, sollen zudem künftig auch Fachkräfte mit einer qualifizierten Ausbildung für ein halbes Jahr nach Deutschland kommen können, um sich eine Arbeitsstelle zu suchen. Voraussetzung ist, dass sie eine anerkannte Qualifikation und "der angestrebten Tätigkeit entsprechende deutsche Sprachkenntnisse" haben. Bislang erhalten nur Hochschulabsolventen eine befristete Aufenthaltserlaubnis, um sich einen Arbeitsplatz zu suchen.
Zudem kündigte die Bundesregierung an, die Anerkennung von Berufsabschlüssen zu vereinfachen. So soll unter anderem eine Stelle eingerichtet werden, die Fachkräfte aus dem Ausland durch das Anerkennungsverfahren begleitet und es unterstützt. Außerdem soll die Zusammenarbeit zwischen Visastellen, Ausländerbehörden, der Arbeitsverwaltung und den Stellen für die Anerkennung beruflicher Qualifikationen verbessert werden. In letzter Zeit gab es zunehmend Beschwerden über schleppende Visa-Verfahren.