Der Umsatz der deutschen Medizintechnikunternehmen wird in diesem Jahr um vier bis fünf Prozent steigen. Davon geht der Branchenverband Spectaris aus. 2018 dürfte der Umsatz somit erstmals die 30-Milliarden-Euro-Marke überschreiten, gab der Verband bekannt. Für 2019 geht der Verband von einem weiteren Umsatzplus von etwa vier Prozent aus.
Laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes erzielten die Unternehmen zwischen Januar und Juni 2018 ein Umsatzplus von insgesamt 3,8 Prozent. Auch die Zahl der Beschäftigten dürfte in diesem Jahr Spectaris zufolge steigen. Die Zahl der Mitarbeiter wird sich in Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten um vier Prozent auf 143.000 erhöhe, erwartet der Verband. Für das kommende Jahr geht der Verband von einem Plus von drei Prozent aus. "Das Wachstumspotenzial ist nach wie vor hoch", erklärte Spectaris-Geschäftsführer Jörg Mayer. Europa und die USA bildeten weiterhin "eine gute Basis" für Medizintechnik-Geschäfte der Unternehmen. Wachstumspotenzial sieht die Branche insbesondere in Schwellenländern.
Weltweit wird die Medizintechnik in den kommenden Jahren weiter kräftig wachsen, sagen Marktforscher von EvaluateMedTech voraus. Die Marktgröße solle zwischen dem Jahr 2017 und 2024 von 405 Milliarden US-Dollar auf etwa 595 Milliarden US-Dollar steigen. Eine der größten Gefahren für die Branche sieht Spectaris dabei im zunehmenden Protektionismus. Den Handelskonflikt zwischen den USA und China betrachte der Verband mit Sorge, erklärte Jörg Mayer. Auch die Medizinprodukte-Verordnung (MDR) gefährde Innovationen und weiteres Wachstum.