Der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), Gerald Quitterer sieht starken Änderungsbedarf bei den Regeln zum Entlassmanagement. Die bisherigen Regelungen seien "viel zu kompliziert und nicht zielführend", kritisierte er in einer Pressemitteilung. Ärzten in Praxen und Krankenhäusern würde dadurch wertvolle Zeit für die Behandlung ihrer Patienten geraubt. Er wünsche sich vor allem weniger Bürokratie. Zudem solle der Hausarzt und sein Praxisteam früher eingebunden werden.
Ein gut organisierter und strukturierter Übergang von der stationären in die ambulante Versorgungsebene sei zwar unverzichtbar, so Quitterer. "Der vom Gesetzgeber festgelegte Prozess eines strukturiertes Entlassmanagement schießt jedoch weit über das Ziel hinaus, ist zu umfassend und zu bürokratisch." So müsse der tatsächliche Umfang des Entlassmanagements abhängig von der Situation jedes einzelnen Patienten gemacht werden. Das gelte zum Beispiel dafür, ob ein Heil- oder Hilfsmittel sofort verschrieben werden müsse.
Der Rahmenvertrag zum Entlassmanagement war im Oktober vergangenen Jahres in Kraft getreten. Seitdem müssen Krankenhäuser ein standardisiertes Verfahren sicherstellen. Viele Mitarbeiter ringen aber im Klinikalltag noch mit dem Mehraufwand und der Bürokratie, wie eine Online-Umfrage von Consus Clinicmanagement zeigt, die in der Mai-Ausgabe der Fachzeitschrift f&w erschienen ist.