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Bundesärztekammer
Die Zahl von bestätigten Behandlungsfehlern ist 2018 (1.858) im Vergleich zum Vorjahr 2017 (2.213) um 16 Prozent gesunken. 2016 waren es noch 2.245 Fälle. Auch die Zahl der gestellten Anträge von Begutachtungsfällen auf Behandlungsfehler ist 2018 (10.839) um 2,35 Prozent gesunken (2017: 11.100), wie die gestern vorgestellte Behandlungsfehler-Statistik der Bundesärztekammer zeigt. Die häufigsten Patientenvorwürfe bezogen sich im vergangenen Jahr auf die operative Therapie-Durchführung sowie Diagnostik bildgebender Verfahren. Im Jahr 2018 starben insgesamt 88 Patienten aufgrund von Behandlungsfehlern.
„Die Zahl der Behandlungsfehler liegt im Promillebereich“, sagte Andreas Crusius, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Gutachterkommission und Schlichtungsstellen der Bundesärztekammer, gestern bei der Vorstellung der Zahlen in Berlin. „Wir nutzen die von den Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen gesammelten Erkenntnisse für Fortbildungen und Qualitätssicherungsmaßnahmen. Dabei werden wir Fehler natürlich nie ganz ausschließen können. Wir versuchen aber auszuschließen, dass ein und derselbe Fehler zweimal passiert“, sagte er. Crusius warnte davor, Ärzte, denen ein Fehler unterläuft, als Pfuscher zu diskreditieren. Dies sei selten der Fall. Als Hauptgefahrenquelle nannte er den Zeit- und Personalmangel in Kliniken und Praxen.