Vertreter von Klinikverbänden haben die Anfang dieser Woche bekanntgegebenen Zahlungen an Krankenhäuser in dünn besiedelten Gebieten begrüßt, gleichzeitig aber weitere Investitionen angemahnt. Am Montag war bekanntgeworden, dass voraussichtlich 120 bedarfsnotwendige Krankenhäuser einen Zuschuss von je 400.000 erhalten werden. Dies sei "nur ein kleiner, gleichwohl positiver Baustein", teilte die Deutsche Krankenhausgesellschaft mit. "Damit wird anerkannt, dass das DRG-System alleine medizinisch notwendige Versorgung nicht gewährleisten kann", so DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum.
Der DKG-Hauptgeschäftsführer warnte jedoch gleichzeitig vor neuen finanziellen Belastungen. Mit Blick auf die geplante Herausnahme der Pflegekosten aus der DRG-Finanzierung sei aus dem Bundesgesundheitsministerium an die Selbstverwaltungspartner eine Vorgabe herangetragen worden. Demnach solle es zunächst zu einem "Vorabkürzungsvolumen" von 1,5 Prozent kommen. Damit würden den Krankenhäusern im kommenden Jahr 250 Millionen Euro genommen, so die DKG. "Die DKG appelliert an die Bundesregierung, die sachlich nicht gerechtfertigte Vorgabe zur Kürzung von 250 Millionen Euro zurückzunehmen", so Baum. "Die Pflege stärken, indem man die Krankenhäuser schwächt, kann nicht funktionieren."
Der Präsident des Verbands der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD), Josef Düllings, nannte die Zahlung der 48 Millionen Euro für "die betreffenden Krankenhäuser und vor allem für die Versorgung der Menschen, die dort leben, [...] gut und nur zu begrüßen." Die Krankenhausversorgung brauche aber "wesentlich mehr als eine solche Aktion". Er verwies dabei auf eine aktuelle Umfrage der Unternehmensberatung Roland Berger. Demnach erwarten 80 Prozent der Krankenhausmanager, dass sich die wirtschaftlichen Situation von Krankenhäusern verschlechtert. "So kann es nicht weitergehen!", sagte Düllings.