Das Jahr 2020 hat die WHO als das „Year of the Nurse and Midwife“ anlässlich des 200. Geburtstag von Florence Nightingale deklariert. Das Ziel ist es, die Wertschätzung für Pflegefachkräfte und Hebammen in der globalen Gesundheitsversorgung auszudrücken und politisch den Weg für Reformen zu ebnen.
Trotz der vielfältigen Beteuerungen zur Solidarität mit den Beschäftigten des <link internal-link>Pflege- und Hebammenberufs gab es bisher durch das Bundesministerium für Gesundheit keine Reaktion auf das Jubiläums-Jahr. Nun ist das Jahr noch jung, und ggf. weicht die Enttäuschung in eine Überraschung mit der kurzfristigen Umsetzung des <link record:tx_news:tx_news_domain_model_news:39787>Pflegepersonalbemessungsinstruments, ein Projekt zur Entbürokratisierung in den Kliniken, oder einem ersten Ansatz zur Neuordnung der Aufgabengebiete im Gesundheitswesen.
Kliniken sind gut beraten, in diesem für das Hebammen- und Pflegewesen wichtigen Jahr nicht auf die Politik zu warten. Denn Wertschätzung und Respekt für die genannten Berufe schafft man vor Ort und nicht, indem man auf neue Gesetze hofft. Die verantwortlichen Pflegedienstleitungen und Geschäftsführungen spielen hier eine entscheidende Rolle. Jetzt liegt es an Ihnen, Mut zu beweisen und in Pflege und Hebammen zu investieren
Einer der größten Wünsche der Beschäftigten ist es, mehr „Pflegezeit“, d.h. aktive Zeit für die Versorgung des Patienten und der werdenden Eltern zu haben. Dies ist die Aufforderung an die Einrichtungen, genau für diesen Freiraum einzutreten.
Sie könnten beispielsweise die Pflege von „pflegefremden“ Tätigkeiten entlasten und so mehr Pflegezeit generieren. Hierzu zählt auch, mutige Entscheidungen zu treffen und Pflegefachkräfte in verantwortungsvolle Positionen zu heben, die bisher durch andere Berufsgruppen besetzt sind. Die Möglichkeiten sind vielfältig.
Fest steht: Auch nach 2020 werden die Einrichtungen gewinnen, die eine ehrliche, wertschätzende und hohe Orientierung zu ihren Pflegefachkräften und Hebammen vorleben.