Pflegepersonaluntergrenzen sind wichtig, sind sich Experten einig. Aber sie nerven: Denn die vielen Instrumente sind nicht aufeinander abgestimmt und verursachen Unmengen an Bürokratie. Mehr zu vernünftigen Lösungen in der Titelstrecke der neuen f&w.
In Deutschland gibt es zum Teil mehrere Instrumente zur Pflegepersonalbemessung für den gleichen Sachverhalt, Kliniken klagen: Der bürokratische Aufwand ist enorm und lohne letztlich auch gar nicht, denn die Zufriedenheit der Pflegekräfte sei seit der Einführung der Instrumente nicht gestiegen.
„PPR und Untergrenzen sollten sinnvoll mit den Leistungsgruppen und dem Pflegebudget verbunden werden. Bisher fehlt der Konsens“, schreibt Arne Evers in f&w. Er befürwortet die Gründung eines Instituts zur Pflegepersonalbemessung, um die verschiedenen Instrumente weiterentwickeln zu können. „Hierzu muss der Gesetzgeber aber eindeutige Vorgaben formulieren, die wiederum ganz eng mit dem, was Pflege eigentlich im Krankenhaus leisten soll, verknüpft sein müssen.“ Dann werde es auch legitimer, Fragen der Finanzierung mit den Pflepersonalbemessungsinstrumenten zu koppeln. „Denn so würde eine echte Steuerungsmöglichkeit über Pflegequalität entstehen, was weit über das Messen der Anzahl an Köpfen hinausgeht“, schreibt Evers.
Irmtraut Gürkan verweist dazu auf einen Vorschlag, den Lauterbachs Regierungskommission gemacht hat: „Alle Vorgaben sollten vereinheitlicht sowie mit nur einem Personalmessinstrument erfasst und einmalig gemeldet werden, vorzugsweise an einen geschützten, zentralen Datenserver, auf den alle Seiten, die autorisiert sind, Zugriff haben.“